Die Situation bei den letzten beiden Handball-Weltmeisterschaften der Männer war aus Sicht der deutschen Fans wenig befriedigend. Zwar zeigten sich ARD und ZDF beide Male interessiert daran, die Rechte zu erwerben - es scheiterte letztlich aber weniger am Geld, sondern daran, dass sich beIN Sports länderübergreifend die Rechte gesichert hatte und zur Stärkung seines französischen Pay-TV-Angebots unbedingt verhindern wollte, dass unverschlüsselte Sender wie ARD und ZDF, die auch in Frankreich empfangbar sind, die Spiele ebenfalls zeigen.

2015 sprang Sky kurzfristig als Übertragungspartner ein, in diesem Jahr sicherte sich mit der DKB ein Sponsor die Rechte und zeigte zumindest die deutschen Spiele als Stream im Internet. Hätte beIN Sports sich für die nächsten Turniere 2019 und 2021 erneut die Rechte gesichert, hätte sich an der grundlegenden Problemlage kaum etwas geändert. Doch derzeit deutet alles darauf hin, dass es dazu nicht kommt. Schon vor einigen Monaten machten Meldungen die Runde, dass das in Katar beheimatete beIN Sports kein Interesse an einem neuen WM-Deal habe, nun berichtet "Sport Bild", dass beIN Sports tatsächlich auf sein Vorverhandlungsrecht verzichtet habe.

Stattdessen würden die Rechte für die Weltmeisterschaften in 2019 und 2021 nun auf dem freien Markt ausgeschrieben, Angebote können laut IHF bis zum 30. September abgegeben werden. Ob die Handball-WM ins Free-TV zurückkehrt, ist damit natürlich keineswegs sicher, zumindest erscheint eine ähnliche Hängepartie wie in den letzten Jahren, als bis wenige Tage vor Beginn der Turniere unklar war, ob die Spiele überhaupt irgendwo zu sehen sein werden, unwahrscheinlich. ZDF-Sportchef Fuhrmann bekundete gegenüber der "Sport Bild" jedenfalls schonmal generelles Interesse an einer Übertragung der Handball-WM. Ob man sich gegen mögliche andere Bieter aus dem Pay-TV- oder Streaming-Bereich durchsetzen wird, bleibt aber abzuwarten.