Der NDR-Rundfunkrat hat in seiner Sitzung am 1. Dezember dem Wirtschaftsplan des Senders für das kommende Jahr zugestimmt. Dieser sieht Aufwendungen in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro vor, die Erträge liegen allerdings nur bei circa 1,1 Milliarden Euro. In Summe steht hier ein Minus von 120 Millionen Euro. Diesen Verlust wird der NDR aber vollständig aus dem Eigenkapital decken können. Dazu greift die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt vor allem auf die in den Jahren 2013 bis 2016 angesparte Beitragsrücklage zurück.

Rechnet man die Beitragsrücklage in den hohen Verlust mit ein, verringert sich dieser auf nur noch 11 Millionen Euro. Hier sind wiederum schon 16 Millionen Euro mit eingerechnet, die der NDR in eine weitere Rücklage zahlen muss - an diese kommt der Sender bis Ende 2020 nicht heran. Eine entsprechende Regelung hatten die Ministerpräsidenten der Bundesländer im Oktober des vergangenen Jahres getroffen, als auch entschieden wurde, den Rundfunkbeitrag stabil bei 17,50 Euro zu belassen.

Trotz der diesjährigen Verluste zeigt man sich beim NDR optimistisch, den Beitragszeitraum bis 2020 ohne größere Fehlbeträge zu überstehen. So wird man durch den Abschluss eines neuen Tarifvertrags für die Altersversorgung wohl einen dreistelligen Millionenbetrag einsparen. Der Tarifvertrag trage außerdem dazu bei, künftige Zahlungen der Betriebsrenten zu begrenzen, so der NDR. Darüber hinaus sollen weiterhin Stellen abgebaut werden: Fünf an der Zahl im kommenden Jahr, dann hätte der Sender noch 3.396 Stellen. Seit 1994 hat sich die Zahl der Stellen im NDR damit um rund 17 Prozent verringert.

NDR-Intendant Lutz Marmor sagt: "Der Wirtschaftsplan 2018 bietet eine gute Grundlage für erfolgreiche Programme. Wir gehen zuversichtlich in ein spannendes Jahr 2018, das von innerbetrieblichem Umbau und vielen Reformschritten geprägt sein wird." Günter Hörmann, Vorsitzender des Rundfunkrats, ergänzt: "Der Rundfunkrat hat den Wirtschaftsplan des NDR eingehend geprüft und beraten. Die Prioritäten sind richtig gesetzt: weiter sparen, verantwortungsvoll mit den Einnahmen umgehen und vor allem den Menschen im Norden attraktives Programm bieten. Diese Strategie unterstützen wir."