Der SRF-Film "Zwiespalt" ist mit dem Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet worden. In dem Psychodrama um einen forensischen Psychiater und einer Polizistin sind Isabelle Barth und Martin Rapold in den Hauptrollen zu sehen. Die Jury um Bettina Reitz, Präsidentin der HFF München, Bettina Böttinger, Thea Dorn, Burghart Klaußner und Christian Schwochow, erklärte, Drehbuchautorin Natascha Beller habe zwei lebensnahe Charaktere entwickelt, "deren Lebenswirklichkeit der Film klug verknüpft und ungeschönt zeichnet. Regisseurin Barbara Kulcsar erzählt stilsicher und mit großem handwerklichem Können."
Alle zwölf nominierten Filme wurden vorab bei 3sat ausgestrahlt - und daher konnten auch die Zuschauer ihren Lieblingsstreifen bestimmen. Der Zuschauerpreis ging an den ARD-Film "Zuckersand". In dem Drama geht es um Freundschaft und wie die Phantasie Grenzen überwinden kann. In den Hauptrollen spielen Tilman Döbler, Valentin Wessely, Katharina Marie Schubert und Hermann Beyer.
Der Sonderpreis für herausragende darstellerische Leistungen ging in diesem Jahr an das Ensemble Bibiana Beglau, Franziska Hartmann und Joachim Król. Die Schauspieler waren in der WDR-Produktion "Über Barbarossaplatz" zu sehen, die der Sender erst groß ankündigte, schließlich aber nur am späten Abend zeigte. Die Protagonisten hätten in dem Film in ihre Seele blicken lassen und die Zuschauer dazu gebracht, ihre Wohlfühlzone zu verlassen, so die Jury. Mit einem Sonderpreis für die Regie von "Katharina Luther" (MDR/ARD Degeto/BR/SWR) wurde Julia von Heinz ausgezeichnet. Mit dem Hans Abich Preis für "besondere Verdienste im Bereich Fernsehfilm" wurde Casting-Director An Dorthe Braker geehrt.
Enttäuscht zeigte sich beim Fernsehfilmpreis der Nachwuchs. Weil keiner der Filme die Studentenjury ausreichend begeisterte, wurde in diesem Bereich kein Preis verliehen. Die Jury erklärte: "Ein Film, der von Studenten ausgezeichnet wird, muss als allerletztes perfekt sein. Er muss uns jedoch grundlegend begeistern und in die Zukunft weisen. Die Jury der Studierenden zog deshalb in diesem Jahr die Konsequenz keinen Preis zu vergeben."