"Bowling for Columbine" kommt ins Erste

Am Rande der Berlinale haben die ARD/DEGETO und Prokino einen Vertrag über vier Erstlizenzen abgeschlossen. Zu den Fernsehpremieren, die durch den Vertragsabschluss im Ersten zu sehen sein werden, zählt unter anderem die ebenso unterhaltsame wie provokante Dokumentation "Bowling for Columbine" (USA/Kanada/Deutschland 2002) des amerikanischen Regisseurs und Bestsellerautors Michael Moore. Die mit deutschen Geldern mitfinanzierte Produktion rechnet eiskalt, aber auch umwerfend komisch mit Waffenwahn und Gewaltbereitschaft der US-Amerikaner ab und wurde 2002 in Cannes einstimmig mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Seit November letzten Jahres lockte die Polit-Satire über eine halbe Million Besucher in die deutschen Kinos, im Dezember wurde sie von der International Documentary Association zum "Besten Dokumentarfilm aller Zeiten" gewählt. Aktuell wurde "Bowling for Columbine" für den Oscar in der Kategorie Bester Dokumentarfilm nominiert.

"Wahnsinnig verliebt" ("À la folie ... pas du tout", Frankreich
2002) zeigt in einer aufregenden Mischung aus französischem Liebesfilm und Psychothriller die dunkle Seite von Audrey "Amélie" Tautou: Was in Laetitia Colombanis Kinodebüt als eine normale Liebesgeschichte beginnt, wird bald zu einem spannenden Thriller, in dem nichts so ist, wie es zu sein scheint. Zu den Glanzlichtern des Vertragspaketes zählt auch das jüngste Werk des französischen Kult-RegisseursEtienne Chatiliez: "Tanguy - Der Nesthocker" ("Tanguy", Frankreich 2001) erzählt mit einer großen Prise schwarzen Humors, wie ein genervtes Elternpaar mit schier unglaublicher Fantasie immer köstlichere Tricks ausheckt, um ihren 28-jährigen Sohn endlich zum Auszug zu bewegen. Zu den erworbenen Filmen zählt weiterhin Christopher Roths "fiktiver" RAF-Film "Baader" (Deutschland 2002) mit Frank Giering, Laura Tonke und Vadim Glowna in den Hauptrollen. Der Film erzählt auf skurrile und provokante Weise von dem legendären Terroristenpaar Andreas Baader und Gudrun Ensslin und wurde als offizieller deutscher Wettbewerbsbeitrag der Berlinale 2002 mit dem Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet.

ARD/DEGETO-Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan ist mit dem Deal höchst zufrieden: "Das Paket umfasst prominente Filme von herausragender Qualität. Es sind Beispiele für ein europäisches wie internationales Kino auf bestem Niveau, die das Interesse eines breiten Publikums im Ersten finden werden."