Noch Anfang März hat es so ausgesehen, als würde die angeschlagene Weinstein Company des ehemaligen Filmproduzenten Harvey Weinstein übernommen werden. Nur wenig später fanden die potenziellen Investoren bei der Durchsicht der Finanzen jedoch unbekannte Schulden und zogen sich wieder zurück. Nun hat die Weinstein Company einen Antrag auf Gläubigerschutz gestellt. Gleichzeitig habe man aber ein Übernahmeangebot der Private-Equity-Gesellschaft Lantern Capital Partners in der Hinterhand, dem das Insolvenzgericht noch zustimmen müsse, so das Unternehmen.

Außerdem hat die Weinstein Company nun auch die umstrittenen Schweigevereinbarungen, die Harvey Weinstein noch selbst mit einigen Frauen aushandelte, aufgehoben. Diese hatten die mutmaßlichen Opfer bislang daran gehindert, ihre Geschichten zu erzählen. Mehr als 70 Frauen werfen Weinstein sexuelle Belästigung oder sogar Vergewaltigungen vor. "Heute machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Gerechtigkeit für die Opfer, die von Harvey Weinstein zum Schweigen gebracht wurden", heißt es in einer Erklärung des Konzerns. Harvey Weinstein selbst streitet nach wie vor alle Vorwürfe ab.