Erst am Dienstag haben sich Claus von Wagner und Max Uthoff in der “Anstalt” mit dem Status Quo der Medienlandschaft auseinandergesetzt (DWDL.de berichtete). Thema in der Sendung waren auch die Verlage Madsack und DuMont, die in der überregionalen Berichterstattung ihrer Zeitungen auf Zentralredaktionen setzen - und damit für Einheitsbrei in den verschiedenen Titeln sorgen. Nun haben die beiden Verlage angekündigt, künftig eng zusammenzuarbeiten.

So gründen Madsack und DuMont mit der RND Berlin GmbH eine gemeinsame Hauptstadtredaktion. Darin wollen die beiden Unternehmen ihre Berichterstattung zu den Themen Politik und Wirtschaft bündeln. Das zu Madsack gehörende Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) wird künftig 75 Prozent an dem neu gegründeten Unternehmen halten, DuMont 25 Prozent. DuMont steigt gleichzeitig beim RND ein: Ab dem 1. Oktober erhalten die DuMont-Zeitungstitel “Berliner Zeitung”, “Kölner Stadt-Anzeiger”, “Mitteldeutsche Zeitung” sowie der “Express”, die “Hamburger Morgenpost” und der “Berliner Kurier” überregionale Inhalte aus den Bereichen Politik und Wirtschaft des RND. Die Produktion dieser Seiten erfolgt wie gehabt am RND-Sitz in Hannover.

Geschäftsführer des RND Berlin werden die RND-Chefs Wolfgang Büchner sowie Uwe Dulias. Büroleiter in Berlin bleibt der aktuelle Büroleiter des RND, Gordon Repinski. Und auch die weiteren in Berlin ansässigen Journalisten des RND wechseln in die neue Gesellschaft, die ihren Sitz im Gebäude der Bundespressekonferenz haben wird. Das ist schon heute der Sitz des RND-Hauptstadtbüros. Mit der Neuausrichtung wollen die beiden Verlage darüber hinaus die Anzahl der beim RND Berlin beschäftigten Journalisten verdoppeln. Die neuen Stellen sollen nach der Gründung der Gesellschaft kurzfristig ausgeschrieben und besetzt werden.

Vielfältiger werden die Inhalte der beiden Verlage mit dieser Zusammenarbeit wohl kaum. Noch muss das Kartellamt den Deal auch noch absegnen. „Die publizistische Relevanz unseres RedaktionsNetzwerks Deutschland nimmt durch die Partnerschaft nochmals deutlich zu“, sagt Thomas Düffert, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Madsack Mediengruppe. „Das ist Ansporn und Verantwortung zugleich. Mehr denn je bin ich von der Stärke regionaler Tageszeitungen im Verbund überzeugt. Das ist der Weg, um Qualitätsjournalismus weiter zu stärken.“ Christian DuMont Schütte, Aufsichtsratsvorsitzender von DuMont und Herausgeber, ergänzt: „Mit unserem hohen Qualitätsanspruch und der bemerkenswerten Reichweite ist dieses journalistische Netzwerk in Zeiten politisch wie gesellschaftlich großer Herausforderungen ein klares publizistisches Signal. Die Partnerschaft stellt noch intensivere Recherche und hervorragende Berichterstattung relevanter Themen aus Politik und Wirtschaft sicher.”