Über Monate hinweg sind sich der BDZV und DJV in Sachen Tarifvertrag nicht einig geworden, zuletzt machte die Gewerkschaft sogar den Weg frei für unbefristete Streiks (DWDL.de berichtete). Nun gibt es doch noch einen Kompromiss: In der siebten Verhandlungsrunde haben sich Verband und Gewerkschaft geeinigt. Demnach steigt die Vergütung der Tageszeitungs-Redakteure rückwirkend zum 1. Mai 2018 um 1,9 Prozent, im Mai 2019 ist eine weitere Anhebung um 2,4 Prozent geplant.

Darüber hinaus gibt es im August dieses Jahres eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro, zum 1. März 2020 kommen noch einmal 600 Euro dazu. Berufseinsteiger sollen zudem 135 Euro mehr verdienen und eine Einmalzahlung von 500 Euro erhalten. Volontäre bekommen künftig 100 Euro mehr Gehalt, ab dem 1. Mai 2019 kommen noch einmal 2,4 Prozent dazu. Hinzu kommt ein Bonus von 70 Euro. Der nun zwischen BDZV und DJV ausgehandelte Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 31 Monaten.

Nicht einigen konnte sich der BDZV dagegen mit der Gewerkschaft DJU in Verdi, die ebenfalls an den Gesprächen teilgenommen hatte. Deren Verhandlungsführer Matthias von Fintel lehnte den Vorschlag der Verleger ab und erklärte, die Zugeständnisse seien nicht ausreichend genug. "Wenn es den Verlegern ernst mit einer langfristigen Planungssicherheit wäre, dann hätten sie unser Angebot angenommen", sagte er. Nun will man die Mitglieder über den Vorschlag der Verleger abstimmen lassen.

"Uns ist nach sehr intensiven Verhandlungen eine gute und tragfähige Lösung mit dem DJV gelungen. Wir bedauern, dass die dju in ver.di sich dem Kompromiss nicht anschließen konnte", sagt BDZV-Verhandlungsführer Georg Wallraf. DJV-Chefverhandler Kajo Döhring erklärte, dass der Kompromiss mit dem Verlegerverband "kein Traumergebnis" sei. Aber man habe erreicht, dass die Jungen überproportional mehr Geld erhalten würden. Positiv sei auch, dass sich das Verhandlungsergebnis wertgleich auf die Freien erstrecke. "In schwierigen Tarifverhandlungen haben wir es geschafft, die anfängliche Blockadehaltung der Verleger zu überwinden und den Flächentarifvertrag für einen langen Zeitraum zu sichern", so Döhring.