Foto: ProSiebenSAT.1Die ProSiebenSat.1-Gruppe konnte im ersten Quartal 2006 ihren Umsatz um 8,2 Prozent auf 465,3 Millionen Euro steigern. Auch das Vorsteuerergebnis legte gegenüber dem ersten Quartal 2005 um 6,4 Prozent zu und lag bei 50,1 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge konnte auf 15,2 Prozent gesteigert werden, der Konzernüberschuss wuchs um 7 Prozent von 28,7 auf 30,7 Millionen Euro an. Dabei wuchs sowohl das Kerngeschäft TV als auch insbesondere der Geschäftsbereich Diversifikation.

Der größte Teil des Umsatzes entfiel jedoch mit 425,1 Millionen Euro weiterhin auf das Free-TV. Das Umsatzplus lag hier bei 3,1 Prozent, was insbesondere auf höhere Werbeeinnahmen zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis ging in diesem Bereich jedoch durch höhere Programmkosten um 7 Prozent auf 49,5 Millionen Euro zurück.

Die Sender im Einzelnen: SAT.1 überholt ProSieben 

Sehr gut verlief das erste Quartal für SAT.1. Die Berliner konnten ihren Umsatz um 3,9 Prozent auf 194,1 Millionen Euro steigern. Das Ergebnis vor Steuern schnellte um 68,2 Prozent nach oben und belief sich schließlich auf 32,8 Millionen Euro. Damit überholte SAT.1 die ehemalige Cash-Cow der Gruppe.

ProSieben musste nämlich einen deutlichen Umsatzrückgang von 192,4 auf 156,1 Millionen Euro hinnehmen. Dies lag zum einen an weniger internen Programmverkäufen, zum anderen aber auch an der Quotenschwäche Ende des letzten und Anfang des neuen Jahres. Das Ergebnis vor Steuern sank auf nur noch 7,4 Millionen Euro ab, nachdem im ersten Quartal 2005 noch 25,9 Millionen Euro zu Buche standen. Allerdings erwartet die Gruppe für ProSieben wieder ein Anziehen des Ergebnisses. "Die Maßnahmen, die wir vorgenommen haben, um ProSieben zu stärken, beginnen zu greifen auch wenn der Senderumsatz im ersten Quartal noch von der Leistungsschwäche im vergangenen Jahr geprägt ist", so Guillaume de Posch.

kabel eins konnte seinen Umsatz deutlich um 13,6 Prozent auf 55,8 Millionen Euro ausbauen und konnte auch den Gewinn um mehr als 30 Prozent steigern. Das Vorsteuerergebnis lag bei 11,5 Millionen Euro und damit noch über dem von ProSieben. N24 konnte seinen Umsatz leicht auf 20,3 Millionen Euro ausbauen, das Ergebnis vor Steuern sank hingegen um 0,6 auf 1,9 Millionen Euro ab.

Im Bereich Diversifikation konnte ProSiebenSat.1 kräftig zulegen, was vor allem an der Übernahme von 9Live lag. Der Call-In-Sender erzielte einen Umsatz von 26,2 Millionen Euro im Bereich Transaktions-TV und erwirtschaftete ein EBITDA von 8,8 Millionen Euro. Die externen Umsatzerlöse betrugen 25,8 Millionen Euro. Im Segment Sonstige Diversifikation wurden die Umsatzerlöse um 11,3 auf 30,5 Millionen Euro ausgebaut. Das operative Ergebnis stieg hier um 34,2 Prozent auf 5,1 Mio Euro nach 3,8 Mio Euro im Vorjahresquartal. Wesentlichen Anteil an der positiven Ergebnisentwicklung hatten die etablierten Multimedia- Bereiche der SevenOne Intermedia.

Ausblick: Weiter Wachstum dank Werbung

Nach der guten Geschäftsentwicklung zu Beginn des Jahres bekräftigt die ProSiebenSat.1-Gruppe ihre Prognose, im laufenden Geschäftsjahr, sowohl bei den Umsatzerlösen als auch bei den Gewinnen weitere Zuwächse zu erzielen. Der TV-Werbemarkt wird nach Einschätzung von ProSiebenSat.1 netto um rund 2 Prozent wachsen und sich positiv auf die Geschäfte der Gruppe auswirken.

Weiteres Wachstum verspricht man sich außerdem von den digitalen Pay-TV-Kanälen "Sat.1 Comedy" und "kabel eins classics" sowie die kommende Distribution via DSL. Zudem steht noch der Start des Video-on-demand-Portals "maxdome" im 3. Quartal an.