ZDF-Journalist Thomas Walde hat am Sonntag ein denkwürdiges Sommerinterview mit AfD-Chef Alexander Gauland geführt. Er befragte den Chef der größten Oppositionspartei zu Themen wie Rente, Digitalisierung und der Wohnungsnot. Walde verzichtete auf Fragen zu Flüchtlingen - und brachte Gauland damit merklich ins Straucheln. Auf viele der Fragen von Walde hatte der AfD-Chef keine Antworten. Nun hat sich Gauland noch einmal zum Interview geäußert und Kritik an Walde geübt.

"Es ist unverhältnismäßig einseitig, dass Walde offensichtlich die Mission hatte, die AfD von vorne herein als konzeptlos darzustellen. Das ist gelinde gesagt absolut unjournalistisch", so Gauland. Walde sagte am Montag im Interview mit DWDL.de: "Ich wollte Herrn Gauland mal nach etwas anderem befragen, weil die AfD ja sehr oft über das Flüchtlingsthema spricht. Mein Ziel war es, über Themen zu sprechen, die für die Menschen im Land eine hohe Bedeutung haben. Es gab in jüngster Zeit Umfragen, dass beispielsweise das Renten-Thema höchst relevant ist. Das hat Herr Gauland ja auch selbst eingeräumt."

Von Gauland heißt es nun weiter: "Sich nachher auch noch zu brüsten, dass das ZDF dadurch interessant bleibt, trotz abstürzender Einschaltquoten, ist zynisch und schäbig." Das ist eine durchaus bemerkenswerte Aussage, ist das ZDF doch bekanntlich einer der wenigen Sender, der in den vergangenen zehn Jahren keine Marktanteile verloren hat und sich sogar eher noch steigern konnte - vor allem wenn man die Spartensender hinzurechnet.

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