Mobile TV und die Grenzen öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Zum Abschluss der Diskussion kam dann doch noch Georg Koflers Lieblingsthema zur Sprache. Als Anlass diente die Frage, ob es richtig sei, dass ARD und ZDF nun massiv ins mobile Fernsehen mit einsteigen wollen - was Georg Kofler natürlich heftig verneinte, sofern es sich nicht wirklich um öffentlich-rechtliche Inhalte, sprich etwas wie Bildung und Politik, gehe. Das gleiche predige er allerdings seit 18 Jahren - und er hat bislang nach eigener Aussage nichts erreicht, im Gegenteil.
Gewohnt polemisch erzählte er seine "Leidensgeschichte", wie die öffentlich-rechtlichen Sender den Privatsendern Kabelplätze wegnehmen und beispielsweise im Sportrechtebereich horrende Summen böten. Das sei schließlich nur durch die Rundfunkgebühren möglich, diese seien aber nicht dafür gedacht. Fritz Pleitgen sprach anschließend das aus, was wohl die meisten im Raum dachten: "Wir haben lange darauf gewartet, bis sie mit den Zwangsgebühren wieder rauskommen - und sie haben uns nicht enttäuscht."
Pleitgen betonte anschließend, dass zur Grundversorgung gehöre, die Zuschauer auf allen möglichen Übertragungswegen und daher auch via Mobile TV zu erreichen. Markus Schächter sekundierte, man habe den öffentlich-rechtlichen Sendern beispielsweise auch bereits die Verbreitung via Satellit verbieten wollen - was heute geradezu absurd erscheine. Nicht anders werd es im IPTV und im Mobile TV-Bereich sein.
Was die Teilnehmer vom nächsten Jahr erwarten
Zum Abschluss sollte noch die Frage beantwortet werden, welche Themen die Teilnehmer im nächsten Jahr bei der Elefantenrunde wohl diskutieren werden. Allgemein gingen die meisten davon aus, dass dann mehr Infrastrukturanbieter mit am Tisch sitzen werden. Markus Schächter und Thomas Kemper hoffen außerdem, dass dann auch Blogger und "die Googles dieser Welt" mit an der Diskussion beteiligt sein werden.
Die markigste Schlussbemerkung kam - wie sollte es anders sein - von Georg Kofler: "Wir werden uns nächstes Jahr über Abonnentenzuwächse bei Premiere unterhalten, die vielen unerklärlich sind." Dass Premiere dann übernommen worden ist, oder die T-Com als neuer großer Gesellschafter mit an Bord ist, glaubt Georg Kofler nach eigener Aussage allerdings nicht.