Für die ProSiebenSat.1 Media SE sowie die RTL Group ist es an der Börse ein schwarzer Donnerstag gewesen. Nach der Vorlage ihrer jeweiligen Quartalszahlen rauschten die Aktien der beiden Medienkonzerne in die Tiefe. Besonders ProSiebenSat.1 schockte die Anleger erneut mit einer Kürzung der Jahresprognose - schon 2017 musste das Unternehmen seine Ziele gleich zweimal nach unten korrigieren. Am Donnerstag ging es für die Aktie des Konzerns um 14 Prozent nach unten, sie notiert nun bei 17,75 Euro und damit dem niedrigsten Wert seit sechs Jahren.

ProSiebenSat.1 traf es an der Börse gleich doppelt hart, der Konzern kündigte schließlich auch eine Kürzung der Dividende an. Mittelfristig will man in Unterföhring aber stark wachsen: Der Umsatz soll von jetzt vier auf perspektivisch sechs Milliarden Euro wachsen. Das adjusted EBITDA soll auf 1,5 Milliarden Euro steigen. Und in Zukunft will man die Hälfte des Umsatzes aus dem Digitalgeschäft erwirtschaften - hier stellt man nun die Weichen.

Auch die RTL Group büßte am Donnerstag 7,65 Prozent ihres Aktienwertes ein. Das geschah aber nur teilweise im Sog von ProSiebenSat.1 - der Konzern räumte Probleme bei den TV-Werbeerlösen in Deutschland ein. Das war bislang einer der wichtigsten Stützpfeiler des Unternehmens - geht es hier auch in Zukunft weiter bergab, belastet das den gesamten Konzern. ProSiebenSat.1 und RTL waren am Donnerstag im MDAX die Unternehmen mit den größten Verlusten.

Auch auf Jahressicht gesehen läuft es für die beiden großen Privatsendergruppen derzeit alles andere als rund an der Börse. ProSiebenSat.1 verlor seit Beginn des Jahres fast 40 Prozent seines Aktienwertes, bei der RTL Group liegt das Minus bei ebenfalls sehr stattlichen 22 Prozent. Der MDAX gab im gleichen Zeitraum nur etwa sieben Prozent ab.