In Köln drückt man kurz vor dem Fest auf die Tube: Kurz nach dem Relaunch von TV Now  (DWDL.de berichtete) hat RTL interactive jetzt auch das runderneuerte RTL.de an den Start gebracht. Das unterscheidet sich in einem ganz wesentlichen Punkt von der bisherigen Ausrichtung: Ab sofort konzentriert sich RTL.de nicht länger nur auf das eigene Programm, sondern versteht sich als General-Interest-Portal mit Berichten aus den Bereichen Information und Unterhaltung. Die erst vor wenigen Jahren eingeführte Marke RTL Next gehört im Zuge dessen der Vergangenheit an.

Punkten will RTL im Netz fortan mit exklusiv produzierten Videos und Inhalten über "Themen, die ganz Deutschland bewegen", wie es heißt. Dabei will die Redaktion über das aktuelle Tagesgeschehen, aber auch über die Inhalte der eigenen Sender berichten - die Bandbreite der Themen reiche "von Bachelor bis Bundestag". Letztlich zielt die Mediengruppe, in Abgrenzung zu n-tv.de, besonders auf eine weibliche Leserschaft und macht auch bestehenden Angeboten wie "Bild.de" Konkurrenz. Die Videos sollen dabei "in Sprache, Inhalt und Optik unverkennbar für die neue RTL.de stehen", erklärt die Mediengruppe. Optisch dominieren die Farben Rot und Weiß.

Durch den Schritt werden Infografiken, On-Air-Elemente und Teaser für RTL.de und die Nachrichten- und Magazinsendungen der Mediengruppe RTL erstmalig aus einer Hand erstellt. Treiber des Projekts ist RTL-interactive-Geschäftsführer Jan Wachtel, der im vergangenen Jahr von "Bild" an den Rhein wechselte und bereits kürzlich im DWDL.de-Interview die Pläne für den Umbau der Website erläuterte. Zwar sei RTL.de bislang die reichweitenstärkste TV-Sendersite gewesen, allerdings bekomme man sie nicht skaliert. "Mit über 700 Journalisten, der großen Bewegtbildkompetenz und der wahnsinnig starken Marke RTL haben wir alles, was wir brauchen, um erfolgreich zu sein", so Wachtel.

"Wir müssen Geschichten aus einem Guss über die unterschiedlichen Kanäle erzählen. Um das zu gewährleisten, wird die RTL-interactive-Redaktion zu infoNetwork ziehen – bei den Senderredaktionen sitzen die Kollegen bereits vor Ort", sagte der RTL-interactive-Chef im Gespräch mit DWDL.de. "Des Weiteren haben wir zahlreiche Bereiche identifiziert, die es uns erlauben, Synergien zwischen TV und Digital zu heben. Wir können zum Beispiel Freisteller, also Grafiken die in den Sendungen genutzt werden, künftig auch direkt als Teaser für RTL.de nutzen. Die Kollegen bei InfoNetwork freuen sich schon darauf, denn manche Grafik versendet sich im Programm binnen weniger Sekunden."

Jetzt erklärt Wachtel: "Unser General Interest Angebot RTL.de ist neben unserem Streaming-Dienst TV Now ein neues, zentrales Element im Digital-Portfolio der Mediengruppe RTL. Unser Ziel ist es, mit RTL.de die Menschen in Deutschland immer erstklassig und täglich besser zu unterhalten, zu informieren und zu bewegen." Für die technische Umsetzung nutzt die Mediengruppe RTL das Redaktionssystem "Arc Publishing" der "Washington Post".