Nach einem zweimonatigen Test- und Probebetrieb nimmt Radio Bremen am heutigen Samstag um 19:30 Uhr sein neues Studio für "buten un binnen" erstmals in den Live-Betrieb. Insgesamt eineinhalb Jahre hat die Umbauphase gedauert. Mit dem neuen Studio erfolgt nun auch eine längst überfällige Umstellung von SD auf HD-Bildqualität. Radio Bremen kombiniert im neuen Studio eine reale Kulisse und ein virtuellen Design. Entwickelt wurde diese Kombination von der Hamburger Agentur UKCC, die bereits das "Tagesschau"-Studio gestaltet hat, bei der Umsetzung arbeiteten Radio Bremen und Bremedia mit Studio Hamburg MCI zusammen.

Der klassische Teil der Dekoration soll mit Backsteinwänden und Holzplanken in warmen Tönen eine "Wohnzimmer-Atmosphäre mit hanseatischem Flair" schaffen. Dazu gibt's eine breite Monitorwand, die jeden Abend einen wechselnden Blick auf Bremen, Bremerhaven und die Umgebung zeigt. Dazu kommt der virtuelle Teil des Studios, der einige Spielereien möglich macht. So könnten die Moderatoren beispielsweise um grafisch animierte Werder-Spieler herum gehen, man könnte die Internationale Raumstation durchs Studio fliegen oder Wahl-Grafiken aus dem Boden schießen lassen. Wie ausgiebig man sich solcher aufwendiger Animationen bedient, bleibt freilich abzuwarten - der Blick auf andere Sendungen mit ähnlichen Möglichkeiten zeigt, dass im Alltagsbetrieb die Lust darauf häufig allzu schnell nachlässt.

Das "Fahren der Sendung" aus dem Studio ist technisch einfacher, schneller und flexibler, freut man sich bei Radio Bremen. Dadurch solle die Sendung künftig lebendiger wirken. Zukünftig bewegen sich drei Kameras auf einem Schienensystem mit 27 Meter Länge durch das Studio, ohne dass ein Kameramann direkt dahinter steht. Diese Robotik, eine Regieautomation und ein Ablauf-Redaktionssystem in der Regie steuern den Sendeablauf und sollen dessen Planung erleichtern. Das neue "buten un binnen"-Studio ist Teil einer grundlegenden Radio Bremen-Erneuerung, mit der die Sendesicherheit erhöht und Arbeitsabläufe optimiert werden sollen.