Im vergangenen Jahr hat Helmut Markwort tatsächlich den Einzug in den bayerischen Landtag geschafft, seither sitzt er für die FDP im Parlament (DWDL.de berichtete). Nun wollte die Partei den medienerfahrenen Markwort in den Rundfunkrat des BR entsenden - doch das Gremium hat den ehemaligen "Focus"-Herausgeber abgelehnt. Die anderen elf vom Landtag benannten Politiker wurden allesamt durchgewunken, nur bei Markwort stellt sich der Rundfunkrat quer.

Laut der Nachrichtenagentur dpa argumentieren die Vertreter des Rundfunkrats, dass Markworts Entsendung nicht den Vorgaben des Bayerischen Rundfunkgesetzes entspreche. Grund dafür seien mögliche Interessenskonflikte: Markwort ist nach wie vor noch im Medienbereich aktiv und hält Beteiligungen an diversen privaten Radiosendern. Gegenüber der dpa bestätigten Das Landtagspräsidium und der Rundfunkrat ein entsprechendes Schreiben des Rundfunkrates an den Landtag.

Der Rundfunkrat forderte den Landtag demnach auch dazu auf, einen neuen Vertreter anstatt Markwort zu entsenden. Sollte es keine Einigung geben, könnte der Fall auch vor Gericht landen. Markwort selbst kritisierte die Entscheidung des Rundfunkrats mit scharfen Worten und widersprach ihr. "Der Bayerische Rundfunk will sich seine Kontrolleure selbst aussuchen", so der FDP-Politiker gegenüber der dpa.

Markwort war bis zum vergangenen Jahr regelmäßig im BR zu sehen. Im Zuge seiner Kandidatur für die FDP musste er die Moderation seines "Sonntags-Stammtischs" aber abgeben (DWDL.de berichtete). Später kam es im Wahlkampf noch zu einer kuriosen Aktion: Markwort wollte eine TV-Rolle in "Hubert ohne Staller" versteigern und damit seinen Wahlkampf finanzieren, Sender und Produzenten stoppten die Aktion.