Im vergangenen Jahr sorgte der Fersehjournalist Hinrich Lührssen für Aufsehen, als er seinen Eintritt in die AfD öffentlich machte. Radio Bremen kündigte daraufhin an, vorerst keine Aufträge mehr an ihn vergeben zu wollen. "Dies verträgt sich nicht mit der politischen Unabhängigkeit von Radio Bremen, die das Publikum zu Recht erwartet", erklärte der Sender damals (DWDL.de berichtete).

Umso überraschender folgt jetzt die Rolle rückwärts: Am Montag erklärte Lührssen, aus der Partei ausgetreten zu sein. "Viele meiner Freunde, Bekannten und Berufskollegen waren nach meinem Eintritt in die AfD im Sommer 2018 entsetzt. Aber ich musste es ja unbedingt ausprobieren", schrieb der Journalist in einer Erklärung. Jetzt sei der Spuk endlich beendet.

Die vergangenen Monate hätten ihm gezeigt, dass im Bremer Landesverband Anti-Demokraten das Sagen hätten, die sich "mit üblen Tricks an der Macht halten". So sei es bei der Listenaufstellung für die Bürgerschaftswahl zu "schwerwiegenden Manipulationen" gekommen, teilte Lührssen mit. Er selbst war im Januar bei der Wahl des AfD-Spitzenkandidaten dem Bremer AfD-Sprecher Frank Magnitz unterlegen.

Magnitz erklärte wiederum gegenüber "Meedia", Lührssens Vorwürfe seien "einfach nur dummes Zeug". Nachdem der Journalist die demokratische Abstimmung um die Bremer Spitzenkandidatur verloren habe, versuche er jetzt, "mit Dreck zu schmeißen".