Von neuen Konstellationen und neuen Möglichkeiten in der Fiction ist auf der Berlinale allenthalben die Rede. Am Rande des Festivals traf das Medienmagazin DWDL.de ein illustres Quartett, das diesen Anspruch mit Leben erfüllen will: Katharina Wackernagel und Jonas Grosch verstärken als Produzenten die Gründer der Kölner Produktionsfirma Fabiola, Oliver Fuchs und Ina Eck. Die erfolgreiche Schauspielerin und ihr Bruder, der auch als Drehbuchautor tätig ist, kümmern sich ab sofort um die Entwicklung neuer Serien, Reihen und Filme sowie um deutsche Adaptionen des fiktionalen Programmportfolios der belgischen Fabiola-Gesellschafter Woestijnvis, Lecter Media und De Mensen.

"Ich sehe es als tolle Herausforderung, neben meiner schauspielerischen Tätigkeit in dieser neuen Konstellation Projekte, die mich begeistern, umsetzen zu können", sagt Katharina Wackernagel. "Ob Serien oder Filme, ob Fernsehen, Streaming oder Kino – wir haben große Lust auf mehr Vielfalt und darauf, Neues, Innovatives, Besonderes zu schaffen." Mit ihrem gemeinsamen Label Résistefilm haben Wackernagel und Grosch in den vergangenen Jahren bereits mehrere eigene Werke produziert – zuletzt "Wenn Fliegen träumen", Wackernagels Kinofilm-Regiedebüt nach Groschs Drehbuch, das auf den Hofer Filmtagen 2018 Premiere hatte und am 27. Juni in die Kinos kommen soll.

"Wir haben gemeinsam drei Kinofilme unabhängig produziert und finanziert", so Jonas Grosch. "Den Spirit und die Leidenschaft aus dieser Arbeit möchten wir gern beibehalten und künftig auch auf größere Projekte übertragen." Dass die Neugründung Fabiola für die Geschwister ein willkommenes Dach für ihre produzentischen Aktivitäten darstellt, hat nicht zuletzt mit langer Bekanntschaft und tiefem Vertrauen zu tun. Ina Eck, Creative Director von Fabiola, und Wackernagel haben schon vor rund 20 Jahren zusammen gedreht; Grosch wiederum schrieb die von Eck und Fuchs bei Bavaria Entertainment produzierte Funk-Webserie "Freaks". "Wir lieben starke, eigenständige Stimmen", fasst Eck zusammen, warum sie für den Fiction-Aufbau auf die beiden setzt.

"Bei Fabiola versuchen wir alles neu zu denken", ergänzt Oliver Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung. "Die Zeiten haben sich geändert, durch neue Player am Markt und ein verändertes Zuschauerverhalten sind neue Erzählweisen von neuen Machern gefragt. Im intensiven Austausch mit unseren Gesellschaftern ist uns klar geworden, wo die Reise in der Fiction hingehen muss – nämlich weg vom herkömmlichen Denken in starren Kategorien, hin zu mehr Flexibilität über klassische Genre- und Berufsbildgrenzen hinweg. In Belgien sind die Grenzen viel fließender." Von den drei unabhängigen belgischen Produktionsfirmen hinter dem Joint Venture Fabiola stammen erfolgreiche Serien wie "Professor T.", "Beau Séjour", "De Dag" oder "Callboys", die international Furore gemacht haben. Die deutsche Dependance produziert derzeit mit 14 Mitarbeitern ihre ersten drei nonfiktionalen Formatadaptionen für öffentlich-rechtliche und private Sender.

"Neben unseren eigenen Ideen finde ich den Formatkatalog der Fabiola-Gesellschafter extrem spannend", so Katharina Wackernagel. "Mitunter mag es bei der Akquise hilfreich sein, wenn man einem skeptischen Redakteur zeigen kann, dass ein Serienformat bereits in Belgien funktioniert hat." Doch konkret stehen zunächst zwei neue Ideen auf der Agenda: eine Serie und ein Kinofilm, die Wackernagel und Grosch gemeinsam mit Eck und Fuchs entwickeln wollen. Die Erfahrung, die die Résistefilm-Gründer mitbringen, ist dabei durchaus umfassend: Grosch hat sich zuletzt eigenhändig um Verleih und Vertrieb der gemeinsamen Filme gekümmert. Wackernagel, deren schauspielerisches Wirken ("Aenne Burda", "Contergan", "Stralsund") von der Kooperationsvereinbarung mit Fabiola nicht betroffen ist, will künftig öfter auch Regie führen. "Wenn kreative Macher wie Katharina und Jonas den Drang haben, von der Stoffentwicklung bis zum Vertrieb des fertigen Films alles selbst zu machen, finde ich das äußerst bewundernswert", so Eck. "Davon können wir bei unseren gemeinsamen Projekten nur profitieren."

Nach der Berlinale begibt sich das Quartett auf eine mehrtägige Reise nach Belgien. Dort werden die Fabiola-Gesellschafter Woestijnvis, Lecter Media und De Mensen abgeklappert. Nicht nur, um das prominente Produzentenpaar vorzustellen, sondern auch, um mit den Machern der Originale tief in die Schätze des Formatkatalogs einzusteigen.

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