Im September 2018 hat Radio-Bremen-Intendant Jan Metzger angekündigt, sich nicht erneut für den Posten bewerben zu wollen (DWDL.de berichtete). Seither war eine vom Rundfunkrat eingesetzte Findungskommission auf der Suche nach einem passenden Nachfolger bzw. Nachfolgerin. Diese hat man nun offenbar gefunden: Die Findungskommission schlägt Yvette Gerner als Nachfolgerin von Jan Metzger vor. Das geht aus der Vorlage hervor, die am Dienstag mit der Einladung zur außerordentlichen Rundfunkratssitzung am 5. März an die Mitglieder des Gremiums verschickt wurde.

Da derzeit kein Gegenkandidat in Sicht ist, kann man davon ausgehen, dass Gerner am 5. März auch gewählt wird. Die 51-Jährige ist seit September 2010 Chefin vom Dienst in der Chefredaktion des ZDF. Gerner ist mit der strategischen Ausrichtung der Direktion ebenso befasst wie mit der Planung des Programmangebots, insbesondere bei Sondersituationen und herausragenden Ereignissen, wie zum Beispiel Wahlen.

"Die Mitglieder der Findungskommission sind vollkommen übereinstimmend der Ansicht, dem Rundfunkrat nach sorgfältiger Auswahl mit Frau Dr. Gerner einen überzeugenden Personalvorschlag zu machen", sagte der Vorsitzende der Kommission und Vorsitzende des Rundfunkrats, Dr. Klaus Sondergeld, und fügte hinzu: "Wir freuen uns, dass wir als Intendantin eine weitere hoch kompetente Frau empfehlen können, die das sehr erfolgreiche Führungsteam, das Intendant Jan Metzger aufgebaut hat, an der Spitze ergänzt. Frau Dr. Gerner ist gelernte und leidenschaftliche Journalistin - 'von der Pike Zeitung über Rundfunk und TV bis zum Digitalen', wie sie selbst sagt."

Neben ihrem Job als CvD der ZDF-Chefredaktion ist Gerner auch Senderbeauftragte bei Funk. Zuvor arbeitete sie beim Sender unter anderem als Vize-Chefin des "Auslandjournals" und Chefin vom Dienst der Hauptredaktion Außenpolitik. "Als eine ihrer Stärken gilt ihre strategische Kompetenz, gepaart sowohl mit großer Teamorientierung als auch mit Entscheidungsfreude und der Bereitschaft - wenn notwendig - auch einmal Konflikte durchzustehen. Plattformübergreifendes Planen und Arbeiten ist für sie eng mit einer Arbeitskultur verbunden, die auf Gleichberechtigung, Diversität und Offenheit für Veränderung beruht" sagt Sondergeld.

Insgesamt gingen für den Posten des Intendanten von Radio Bremen 22 Bewerbungen ein, vier Kandidatinnen und vier Kandidaten wurden von der Findungskommission zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Gerner sei von der Kommission einstimmig vorgeschlagen worden. Die Findungskommission bestand aus Mitgliedern von Rundfunk- und Verwaltungsrat.