Radio-Bremen-Intendant Jan Metzger will nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Darüber hat er die Findungskommission des Rundfunkrats informiert. "Ich bin jetzt fast ein Jahrzehnt lang in diesem hochintensiven, sehr interessanten Amt - das bleibt nicht in den Kleidern hängen", sagte Metzger. "Wie viele, die auf die Mitte 60 zugehen, stelle ich mir die Frage, wieviel Zeit mir noch bleibt und wofür ich sie nutzen will. Nach 35 Jahren Arbeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk möchte ich mich jetzt gerne anderen Dingen widmen."

Zugleich dankte Metzger dem Rundfunkrat und dem Verwaltungsrat, aber auch den Kolleginnen und Kollegen. "Es war und es ist eine große Freude, mit Ihnen zusammen für diesen wunderbaren Sender zu arbeiten." Metzger ist seit dem 1. August 2009 Intendant von Radio Bremen, seine zweite Amtszeit endet am 31. Juli kommenden Jahres. Die vom Rundfunkrat gewählte Findungskommission hat inzwischen beschlossen, die Position an der Spitze der Anstalt öffentlich auszuschreiben.

In einem gemeinsamen Statement drückten der Vorsitzende des Rundfunkrats, Klaus Sondergeld, und der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Thomas von der Vring, ihr Bedauern über Metzgers Entscheidung aus. "Jan Metzger hat Radio Bremen wirtschaftlich und organisatorisch auf ein festes Fundament gestellt und gute Perspektiven für die Zukunft eröffnet. Radio Bremen ist aus dem Alltag der Menschen in Bremen, Bremerhaven und der Region nicht wegzudenken."

Der Sender sei zu einer "kleinen, aber feinen Kreativzentrale des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland geworden – ganz vorn bei der crossmedialen Verschränkung von Hörfunk, Fernsehen und Internet, innovativ bei Angeboten für junge Hörerinnen und Hörer, Nutzerinnen und Nutzer", erklärten Sondergeld und von der Vring weiter. "Jan Metzger ist oberster Impulsgeber und ein großartiger ‚Ermöglicher‘, der seine Kolleginnen und Kollegen zu Bestleistungen motiviert. Er ist in der ARD und im Kreis der Intendantinnen und Intendanten aller Rundfunkanstalten Deutschlands hoch anerkannt. Auch das bedeutet einen großen Verlust für Radio Bremen."