Im Mai 2018 hat Vodafone angekündigt, Unitymedia übernehmen zu wollen (DWDL.de berichtete). Schon damals stieß das bei einigen großen Verbänden auf Kritik. Vaunet-Chef Hans Demmel etwa erklärte, das Vorhaben sei "für die deutschen Sender keine gute Nachricht". Die Meinungsvielfalt sowie die Vielfalt von Anbietern und Angeboten im deutschen Medienmarkt sei gefährdet. Nun haben sich noch einmal vier Verbände gemeinsam zu Wort gemeldet und die geplante Fusion kritisiert.

Zusammengetan haben sich für die gemeinsame Erklärung der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas), der Verband Privater Medien (Vaunet) sowie die Deutsche Netzmarketing GmbH (DNMG). Vodafone strebe mit dem Vorhaben die "Re-Monopolisierung des Kabelmarktes in Deutschland" an. Kleinere Wettbewerber würden dadurch aus dem Markt gedrängt, warnen die Verbände.

Die vier Verbände sehen auch ganz konkrete Auswirkungen auf die Endverbraucher zukommen. So würde der Gestattungswettbewerb ernsthaft gefährdet werden, "aufgrund dessen die Wohnungswirtschaft eine günstige Infrastruktur- und Medienversorgung zugunsten der Mieter realisiert". Ohne diesen Wettbewerb würde es keine Investitionen in den Glasfaserausbau geben. Außerdem würde die Praxis zeigen, dass Monopole mittelfristig immer zu Preiserhöhungen für Verbraucher führen würden.

Außerdem, so argumentieren die Verbände, würde durch den Zusammenschluss ein neuer Gatekeeper entstehen, "der bei fast der Hälfte der deutschen Fernsehhaushalte den Zugang zu Medieninhalten kontrollieren würde". In diesem Verhältnis müssten Sender und Inhaltanbieter die "diktierten Konditionen" akzeptieren, um ihre Verbreitung und Nutzung zu gewährleisten. Aufgrund dieser Auswirkungen halte man das Vorhaben von Vodafone und Unitymedia für "nicht genehmigungsfähig". Zuletzt kündigte die EU-Kommission an, den Deal prüfen zu wollen.