Nachdem KKR mit den Übernahmen von Tele München, Universum Film, i&u TV und Wiedemann & Berg Film zuletzt groß in den deutschen Film- und TV-Produktionsmarkt eingestiegen ist, steht nun schon der nächste Konzern aus dem Medien- und Digital-Bereich auf der Einkaufsliste: Wie die Axel Springer SE mitteilte, führt der Vorstand derzeit Verhandlungen über eine mögliche "strategische Beteiligung" von KKR an dem Konzern.

Nach derzeitigem Verhandlungsstand sei geplant, dass KKR in Abstimmung mit Friede Springer und Mathias Döpfner, die ihre Anteile jeweils nicht verkaufen wollen, ein öffentlichtes Angebot an alle übrigen Aktionäre der Axel Springer SE zum Erwerb ihrer Aktien unterbreiten wird. Damit könnte KKR sogar die Mehrheit bernehmen: Friede Springer und die von ihr kontrollierte Axel Springer Gesellschaft für Publizistik halten 42,7 Prozent der Anteile, der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner weitere 2,8 Prozent.

Wie Axel Sven Springer (7,36 Prozent) und Ariane Springer (2,36 Prozent) mit ihren Anteilen im Falle des Übernahmeangebots umgehen würden, geht aus der Verlagsmitteilung nicht hervor. 44,8 Prozent der Springer-Aktien befinden sich im Streubesitz. Mit der Sondierung dieser Transaktion verfolge der Vorstand seine Wachstumsstrategie zur langfristigen Steigerung des Unternehmenswertes, heißt es weiter in der Mitteilung. KKR wolle als "langfristig orientierter Investor" diese Strategie gemeinsam in einem Konsortium mit Friede Springer und Mathias Döpfner unterstützen.

Ob es wirklich zu dem Angebot kommt, sei derzeit aber noch offen. Zunächst müsste die rechtliche, steuerliche und finanzielle Machbarkeit noch geprüft werden.