Zum Beginn des nächsten Jahres wird es einen Wechsel an der Spitze des NDR geben. Am 12. Januar 2020 endet die zwiete Amtszeit von Lutz Marmor, der inzwischen 65 Jahre alt ist und nicht mehr für eine volle Amtszeit zur Verfügung stand. Eine kürzere Verlängerung konnte sich dann wiederum der Verwaltungsrat nicht vorstellen und hat nun stattdesen Joachim Knuth als Nachfolger vorgeschlagen. Entsprechendes war schon Mitte der Woche durchgesickert und ist nun somit offiziell. Der Verwaltungsrat hat hier ein Vorschlagsrecht, gewählt wird der NDR-Intendant dann aber vom Rundfunkrat, wo der Kandidat eine Zwei-Drittel-Mehrheit erreichen muss.

Einen Gegenkandidaten für Knuth gibt es nicht. Seitens des Verwaltungsrats heißt es, dass man die Qualifikation und Eignung Knuths geprüft und sich dann für ihn entschieden habe. Eine öffentliche Ausschreibung des Postens fand nicht statt, diese ist im NDR-Staatsvertrag - anders als beispielsweise kürzlich beim SWR - aber auch nicht vorgesehen. Dort ist von einem Vorschlagsrecht des Verwaltungsrats die Rede, im Verfahren ist das Gremium relativ frei. Das heißt im konkreten Fall nun allerdings auch, dass keine anderen Anwärter die Chance hatten, sich und ihre Pläne für den NDR vorzustellen.

Joachim Knuth ist seit 1985 für den NDR tätig, seit 2008 ist er Hörfunk-Programmdirektor, kürzlich wurde er bereits zum Stellvertretenden Intendanten gewählt. Dieses Amt tritt er zum 1. Juli an, die Geschäftsführung von NDR Media legt er in diesem Zusammenhang nieder. Ein Generationswechsel ist mit Knuth nicht verbunden: Auch er ist inzwschen 60 Jahre alt, kommt nach Ablauf seiner ersten sechsjährigen Amtszeit also voraussichtlich auch nicht für eine Verlängerung in Betracht.

Ulf Birch, Vorsitzender des Verwaltungsrats: "Mit Joachim Knuth präsentieren wir dem Rundfunkrat einen hervorragenden Nachfolger für das Amt des Intendanten. Der profilierte Journalist und Medienmanager ist mit dem NDR und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt bestens vertraut. Mit Joachim Knuth an der Spitze wird der NDR seinem Anspruch als ein führendes Medienhaus in Deutschland weiter gerecht werden. Nun entscheidet der NDR Rundfunkrat."

Unterdessen stimmte der Verwaltungsrat zwei Personalvorschlägen von Lutz Marmor zu. Anja Reschke wird zum 1. August neue Leiterin des NDR-Programmbereichs Kultur und Dokumentation. Sie tritt die Nachfolge von Katja Wildermuth, die als Programmdirektorin zum MDR gewechselt ist. Reschke leitet derzeit noch die Abteilung Innenpolitik beim NDR-Fernsehen. Ungeachtet ihres neuen Postens wird sie auch weiterhin für "Panorama" und "Wissen vor acht" vor der Kamera stehen.

Schon zum 1. Juli wird zudem Thorsten Hapke die Leitung des Programmbereichs Fernsehen im NDR-Landesfunkhaus Niedersachsen übernehmen. Er leitet dort schon seit 2001 die Fernsehredaktion Landepolitik, Wirtschaft, ARD-aktuell. Auf seinem neuen Posten folgt er auf Andrea Lütke, die zum gleichen Zeitpunkt zur Direktorin des Landesfunkhauses Niedersachsen aufsteigt.