Das Verlagshaus Condé Nast steht vor großen Veränderungen. Geschäftsführerin Jessica Peppel-Schulz hat nun einen Einblick gegeben, wie sie den bevorstehenden Wandel gestalten will. In aller erster Linie wird man unter dem Namen CNX eine eigene Full-Service-Kreativberatung aufbauen. "Basierend auf unserer Glaubwürdigkeit, unserer Expertise und unserem Netzwerk, soll CNX B2B-Services wie Brand Consulting, Campaigning, Content Solutions sowie Events zu einem Full-Service- Angebot für Luxus und Lifestyle-Marken verbinden und die Wertschöpfung für unsere Partner erhöhen", sagt Peppel-Schulz. 

Darüber hinaus wird CNX künftig auch federführend für die Vermarktung der verschiedenen Marken des Verlags zuständig sein. Zu Condé Nast gehören neben "GQ" ja unter anderen auch "Vogue" und "Glamour". Peppel-Schulz fordert von ihren Mitarbeitern vor dem Hintergrund des anstehenden Umbruchs "eine notwendige Veränderung in der Kultur, für unsere Prozesse und die Organisation, unsere Zusammenarbeit sowie eine neue Geschäftsstrategie, mit der wir zukünftig Geld verdienen wollen". 

Die Geschäftsführerin schaut zudem kritisch in die Vergangenheit. Print wachse nicht mehr und Digital habe bei Condé Nast nicht wachsen können, da man früher zu sehr in Silos gedacht und nicht vernetzt agiert habe. "In der neuen Organisation müssen wir ein neues Mindset, eine Innovationskultur etablieren, auch in der Zusammenarbeit mit unseren Partnern, um diesen Weg erfolgreich zu gestalten", so Peppel-Schulz. Das heißt wohl auch: Der Digitalbereich wird bei Condé Nast in Zukunft deutlich wichtiger als bislang. Die bislang getrennt arbeitenden Redaktionen werden jedenfalls zusammengelegt. "GQ" und "Glamour" erscheinen künftig zudem nicht mehr so häufig. Beide Magazine kommen 2020 je elf und ab 2021 je zehn Mal an die Kioske - bislang gab es zwölf Ausgaben pro Jahr. 

Bereits in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass es bei Condé Nast auch zu personellen Neuerungen kommen wird. So arbeitet "GQ"-Chefredakteur Tom Junkersdorf künftig nicht mehr für den Verlag. Wer ihm nachfolgen wird, ist derzeit aber noch offen. Man wolle die Position nachbesetzen, erklärt ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage von DWDL.de. Junkersdorf Nachfolger wird aber nicht mehr nur Chefredakteur sein, sondern ein Markenverantwortlicher. Er oder sie verantwortet dann nicht nur das Print-Heft, sondern auch die Online-Präsenz, den Auftritt in sozialen Netzwerken und anderen Geschäftsfelder rund um "GQ". Genau so werden auch die anderen Titel umgebaut. Insgesamt werden 15 der etwas mehr als 300 vorhandenen Stellen abgebaut.