Neben den Werbungtreibenden selbst glaubt auch eine Mehrzahl von Mediaagentur-Chefs, dass das Fernsehen in diesem Jahr sinkende Netto-Umsätze hinnehmen muss. Das geht aus einer jährlichen Befragung von Agentur-Bossen hervor, die die OGM erstmals in Zusammenarbeit mit dem Foma des BVDW durchgeführt hat. Geführt wurden zwar nur 17 Interviews, dabei handelt es sich aber immerhin um die mächtigsten Menschen in der Branche der Mediaagenturen - sie haben stets einen guten Einblick in die aktuellsten Entwicklungen am Markt.

So gehen die Mediaagentur-Chefs im Durchschnitt von einem Rückgang der Netto-Werbeumsätze im Fernsehen von drei Prozent aus. "Entscheidend für TV wird sein, inwiefern es den Vermarktern gelingt, die Rückgänge im linearen Geschäft über das ATV-Geschäft zu kompensieren", sagt OMG-Geschäftsführer Klaus-Peter Schulz.

Noch härter als das Fernsehen wird es laut den Ergebnissen der OMG/Foma-Preview die Print-Branche treffen: Tageszeitungen und Publikumszeitschriften brechen demnach um ganze neun Prozent ein. Radio und Kino liegen mit jeweils zwei Prozent leicht im Plus, Out of Home und Online kommen nach den Prognosen der Mediaagentur-Bosse sogar auf vier bzw. fünf Prozent Wachstum.

Grundsätzlich blicken die Mediaagenturen optimistisch in die Zukunft, sie sagen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ein Plus von 0,9 Prozent voraus. Die Agenturchefs berufen sich in ihrer Einschätzung auf Parameter wie das anhaltend niedrige Zinsniveau, die hohe Produktivität des Standorts Deutschlands, eine unvermindert starke Kaufkraft oder auch zu erwartende Investitionsprogramme durch die Politik. Einschränkend wirken dagegen drohende Handelskriege, eine Abkühlung der Weltkonjunktur, geopolitische Instabilitäten sowie die Auswirkungen des Klimawandels und den daraus resultierenden Naturkatastrophen. Dementsprechend fällt auch die Prognose für den deutschen Werbemarkt mit plus 0,7 Prozent etwas zurückhaltender als in den Vorjahren aus.

Der Trend auf dem Werbemarkt geht weiterhin klar in Sachen Online, das sehen auch die Mediaagentur-Chefs so. Von diesem Trend werden wohl vor allem die großen US-Giganten wie Google, Facebook und Amazon profitieren. Sie alle werden ihre Umsätze laut den Prognosen der OMG/Foma-Preview jeweils im dreistelligen Millionenbereich steigern.

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