Erst vor wenigen Wochen hat Cornelia Holsten, die Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt (brema), einen Podcast gestartet. Doch nach nur zwei Folgen ist jetzt schon wieder Schluss mit "Unreguliert. Frau Holsten fragt nach". Das bestätigte Holsten gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Holsten reagiert damit auf Kritik an dem Projekt. "Der Aufwand, eine kritische Diskussion über diesen Podcast zu begleiten und ständig Nachfragen zu beantworten, steht in keinem Verhältnis zur Idee und zum Ziel des Projekts", sagte die brema-Chefin.


Zugleich kündigte sie an, ihre Energie "dann lieber in andere Tätigkeiten" zu stecken. Schon mit der ersten Ausgabe hatte Holsten Kritik auf sich gezogen, weil sie es vermied, ihrem Gast, dem Mode-Blogger Maximilian Arnold, kritische Fragen zu stellen, weil dieser etwa bei der Steigerung seiner Instagram-Reichweite trickst. Im Gespräch mit epd betonte die Chefin der Landesmedienstalt nun, die Vorwürfe gegen Arnold seien ihr zum Zeitpunkt des ersten Podcasts nicht bekannt gewesen.

Einem "Übermedien"-Bericht zufolge stieß der Podcast auch im Medienrat der brema auf Kritik, weil das Gremium erst kurz vor Veröffentlichung der ersten Folge über das Vorhaben informiert worden sei. Fragen wirft außerdem die Rolle von RTL auf: Die beiden Folgen seien kostenlos im Studio der Audio Alliance, einer RTL-Tochter, in Berlin aufgenommen worden, erklärte Holsten in der vergangenen Woche gegenüber dem Medienrat. Der Podcast habe jedoch "keine Kosten" verursacht - was angesichts der Reise nach Berlin nicht vollends glaubhaft erscheint

Ohnehin ist der Vorgang schon alleine deshalb fragwürdig, weil die Landesmedienanstalt für die Beaufsichtigung von RTL Nord zuständig ist. Einen Interessenkonflikt sieht Holsten dennoch nicht. Inhaltliche Kritik kann Cornelia Holsten ebenfalls nicht nachvollziehen. Der "Humor und die Selbstironie" seien "offenbar nicht erkannt" worden.