Bereits vor wenigen Wochen hat die FIA das eigentlich für den 19. April geplante Formel-1-Rennen in China abgesagt. Kurz darauf erklärte RTL, den Grand Prix aus Vietnam, der planmäßig am 5. April über die Bühne gehen soll, nur aus Köln zu begleiten. Man werde wegen des Coronavirus keine Mitarbeiter an die Rennstrecke schicken, hieß es vom Sender. Nun hat RTL diese Maßnahme ausgeweitet. 

Wie der Sender nun bestätigt hat, wird man auch die ersten beiden Saisonrennen aus Australien (15. März) und Bahrain (22. März) aus Köln übertragen und nicht vor Ort an der Strecke vertreten sein. Erneut begründet man das mit der "weltweiten und nicht kalkulierbaren Verbreitung des Coronavirus und den Risiken für die Gesundheit" der Mitarbeiter. Das nächste planmäßige Rennen findet dann erst am 3. Mai in den Niederlanden statt. 

"Die Verbreitung des Coronavirus, die damit verbundenen nicht kalkulierbaren Gesundheitsrisiken für alle Kolleginnen und Kollegen und darüber hinaus eine aufgrund der Sofortmaßnahmen bei Ansteckung nicht mehr zu gewährleistende Sendungssicherheit, lassen nur eine Entscheidung zu, nämlich aus dem Sendezentrum Köln zu produzieren", sagt RTL-Sportchef Manfred Loppe (Foto oben).

Ob das Rennen in Vietnam überhaupt stattfinden wird, ist derzeit unklar. "Sie wollen das Rennen austragen, aber gleichzeitig müssen sie ihre Bevölkerung schützen. Wir schauen uns deshalb derzeit an, welche Lösungen es geben könnte", erklärte Formel-1-Sportchef Ross Brawn zuletzt im Interview mit Reuters. Die Situation könne sich "täglich" ändern.

Problematisch ist das Coronavirus für die Formel 1 auch deshalb, weil es viele Fälle in Italien gab. Mit Ferrari und AlphaTauri kommen zwei Teams aus dem Land, hinzu kommt Reifenhersteller Pirelli. Teams und Reifenhersteller fürchten daher Einreiseprobleme in diversen Länder - aus diesem Grund hatte bereits die MotoGP Rennen verschoben. "Wenn einem Team die Einreise in ein Land verwehrt wird, dann können wir kein Rennen fahren. Kein Formel-1-WM-Rennen, nirgendwo, denn das wäre unfair", so Ross Brawn weiter. Es werde keine Formel-1-Rennen ohne italienische Teams geben.