"Aus Vorsicht und mit Blick auf die Gesundheit und des Wohlbefindens unserer Kunden und Mitarbeiter haben wir uns gemeinsam entschlossen, dieses Jahr keine LA Screenings abzuhalten und werden stattdessen nach alternativen Möglichkeiten suchen, um unsere kommenden Inhalte zu präsentieren", heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Hollywoodstudios.



"Obwohl wir uns stets darauf freuen, unsere Kunden bei dieser traditionsreichen Branchenveranstaltung zu begrüßen, sind wir der Ansicht, dass es angesichts von Reiseverboten, Reisebeschränkungen und sich entwickelnden Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit bei unseren internationalen Kunden die verantwortungsvollste Vorgehensweise ist. Jedes Studio wird seinen Kunden in Kürze seine alternativen Screening-Pläne einzeln mitteilen."

Die LA Screenings waren prädestiniert für eine Absage: Die seit Jahrzehnten etablierte Veranstaltung versammelt im Mai traditionell TV-Einkäufer aus aller Welt in Los Angeles. Sie kommen, um sich von den Hollywood-Studios die neue Serienware der kommenden Saison präsentieren zu lassen. Doch angesichts von offiziellen Einreiseverboten, Reiserestriktionen vieler Unternehmen und persönlichen Sorgen vor ungewissen Reisen in Zeiten des Corona-Virus widerfährt den LA Screenings das gleiche Schicksal wie anderen internationalen Kongressen oder Messen.

Bei den LA Screenings könnte es jedoch, wie auch bei der abgesagten Frühjahrs-Fernsehmesse MIPTV in Cannes, auch zu einer nachhaltigen Veränderung in Post-Corona-Zeiten kommen. Veränderte Marktsituationen lassen es fraglich erscheinen, ob die LA Screenings nach der Zwangspause in diesem Jahr überhaupt noch einmal in früherer Form veranstaltet werden, denn bereits 2019 zeigte sich: Durch die oft internationalen Streaming-Ambitionen vieler Medienhäuser werden Produktionen - etwa von der Walt Disney Company via Disney+ oder Warner Bros via HBO Max - selbst ausgewertet.

Wie viele Produktionen also überhaupt noch dem internationalen Fernsehmarkt frei zum Kauf angeboten werden und wie groß man dementsprechend die Verkaufsshow mit Screenings, Partys und Geschenken für die einst so umworbenen Einkäufer in Los Angeles künftig aufziehen wird, stand ohnehin schon im vergangenen Jahr als offene Frage im Raum.