Die Maßnahmen, die Bund und Länder im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus getroffen haben, trifft nicht nur Produktionsunternehmen der Film- und Fernsehwirtschaft. Auch bei den werbungtreibenden Unternehmen, die ja ebenfalls viele Clips und Spots erstellen lassen, herrscht Unsicherheit. In einem gemeinsamen Appell haben sich nun der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA, die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM), die Sektion Werbung der Produzentenallianz sowie der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) zu Wort gemeldet und einen Stopp von sämtlichen werbewirtschaftlichen Produktionen gefordert. 

Die Welt und somit auch die Branche der Werbewirtschaft befinde ich in einer "noch nie da gewesenen Ausnahmesituation", heißt es in der Erklärung. Da die national wie international getroffenen Eindämmungsmaßnahmen es unmöglich machen würden, Filme und sonstige Dinge für die kommerzielle Kommunikation herzustellen, empfehle man umgehend, "alle derzeitigen Dreharbeiten und vergleichbare Produktionsmaßnahmen zu verschieben". Anders könne die Einhaltung der Vorschriften nicht gewährleistet werden. 

"Der Schutz aller Beteiligten und die möglichst effiziente Eindämmung der Neuinfektionen müssen absolute Priorität haben. Die unterzeichnenden Organisationen sind sich bewusst: Hiermit sind schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen verbunden. Es muss daher das Ziel aller Marktteilnehmer sein, einen fairen Lastenausgleich für laufende Projekte zu finden, um sicher zu stellen, dass auch nach ausgestandener Krise noch ein funktionierender und wettbewerbsfähiger Dienstleistermarkt für die deutsche Wirtschaft besteht", so die Verbände. 

Neben einem "vorausschauenden Management" und "Fairness und Solidarität zwischen den betroffenen Unternehmen" fordern die Organisationen auch "kraftvolle Maßnahmen" der Politik. Man begrüße, dass die Bundesregierung und die Länder signalisiert hätten, alles zu tun, um betroffene Unternehmen und Beschäftigte zu schützen. Man benötige aber auch "substantielle, praktikable und unbürokratische Hilfe". Die Aufgabe der Politik sei es jetzt, schnell und in enger Zusammenarbeit mit den Organisationen diese Unterstützung zu leisten. Gleichzeitig fordern die Verbände, dass die Politik weitere Maßnahmen "insbesondere zur Liquiditätssicherung" bereithalten müsse.