Der italienische Medienkonzern Mediaset hält nun knapp 20 Prozent an ProSiebenSat.1. Berichten zufolge habe die spanische Tochter Mediaset Espana für rund 61 Millionen Euro weitere 4,25 Prozent an der deutschen TV-Gruppe gekauft. Die Konzernmutter Mediaset ist darüber im Besitz weiterer 9,6 Prozent der Anteile. Eigenen Angaben zufolge halte man inzwischen einen Stimmrechtsanteil von 20,1 Prozent.

Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Investmentfirma Czech Media Invest ihren Anteil an ProSiebenSat.1 auf 10,01 Prozent aufgestockt hat. Die Metro-Investoren um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky hatten den jüngsten Kursverlust für entsprechende Zukäufe genutzt.

Der Schritt von Mediaset kommt nicht überraschend, schließlich gaben die Italiener schon im vergangenen Jahr bekannt, auf 20 Prozent aufstocken zu wollen. Damals hatte sich Mediaset-Chef Pier Silvio Berlusconi bereits für einen möglichen Zusammenschluss der beiden Konzerne ausgesprochen. In Unterföhring wurden diese Avancen daraufhin mehr oder weniger kühl zurückgewiesen. "Wir sind nicht an solchen Diskussionen beteiligt", erklärte ProSiebenSat.1-CEO Max Conze damals.

Bei Mediaset denkt man inzwischen in ganz großen Maßstäben. So hieß es schon bei der letzten Anteilsaufstockung, diese würde nun auch die Wettbewerbsposition Europas auf dem globalen Markt verbessern. Größe werde zu einem entscheidenden strategischen Faktor.