Günther Jauch, Thomas Gottschalk und Oliver Pocher können auch weiterhin allabendlich miteinander skypen - weitere Zuschauer wird das Trio ab sofort allerdings nicht mehr haben. Nach nur drei Folgen zieht RTL die Reißleine und wirft "Die Quarantäne-WG" wieder aus dem Programm. Entsprechende Informationen, über die "Bild" am Nachmittag berichtete, liegen auch dem Medienmagazin DWDL.de vor. Inzwischen folgte die offizielle Bestätigung.

RTL hatte erst am Sonntag mit der Idee überrascht, den drei Moderatoren täglich ab 20:15 Uhr eine Stunde Sendezeit einzuräumen, um "informativ, ernst und lustig zugleich" über die Corona-Situation in Deutschland zu sprechen. Doch so recht wollte das Konzept von Beginn an nicht aufgehen - wohl auch, weil das ohne Zweifel mutige Format in Zeiten wie diesen zu ernst daherkam und daher letztlich zu wenig Zerstreuung bot.

Die Zuschauer suchten jedenfalls schnell das Weite: Von den mehr als drei Millionen Zuschauer, die noch am Montag einschalteten, waren zuletzt weniger als die Hälfte übrig. Am Mittwoch verzeichnete die "Quarantäne-WG" gerade mal noch 6,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und landete damit weit hinter der Sat.1-Show "Promis unter Palmen", sodass RTL die Produktion von i&u TV jetzt ähnlich schnell wieder aus dem Programm nimmt wie sie angekündigt wurde.

Die beiden für Donnerstag und Freitag geplanten Folgen werden schon nicht mehr gezeigt. Zu groß wäre wohl das Risiko gewesen, etablierten Formaten wie "Der Lehrer" oder "Let's dance" durch den schwachen Vorlauf zu schaden. Diese werden nun wieder wie geplant um 20:15 Uhr auf Sendung gehen, am späten Freitagabend setzt RTL zudem wieder auf das ursprüngliche Vorhaben und zeigt nach der Tanzshow ein "Exclusiv - Spezial".

"Gemeinsam mit Günther Jauch, Thomas Gottschalk, Oliver Pocher und den engagierten Kollegen der i&u waren wir die Ersten, die auf die aktuelle Krise mit einem neuartigen, experimentellen Format reagiert haben", sagte RTL-Unterhaltungschef Kai Sturm. "Auch wenn uns mit der Quarantäne-WG nicht gelungen ist, in dieser außergewöhnlichen Zeit den Nerv der Zuschauer zu treffen, spornt es uns an, kreativ und spontan zu bleiben. Mein Riesendank gilt dem gesamten Team für die spontane Umsetzung."

Gottschalk, Jauch und Pocher gaben sich dagegen deutlich wortkarger: "Für uns war das ein spontanes Experiment, an dem wir sehr gerne teilgenommen haben." Doch die drei Moderatoren sind keineswegs allein, denn auch bei Luke Mockridge ist die Quoten-Not groß. Seit Wochenbeginn sendet Mockridge täglich um 18:00 Uhr in Sat.1, erreichte zuletzt aber nur einen Marktanteil von 3,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Nach derzeitigem Plan besitzt Sat.1 allerdings einen längeren Atem: Vorerst ist "Luke, allein zuhaus" bis Ende nächster Woche eingeplant.

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