Durch die Unterbrechung oder Verschiebung von Dreharbeiten durch die Corona-Krise kommen auf die Produktionsfirmen teils erhebliche zusätzliche Belastungen zu. Dass man die Produzenten damit nicht alleine lassen will, haben inzwischen alle großen Sender erklärt. Das ZDF hatte vor zwei Wochen mit der Ankündigung, die Hälfte der Mehrkosten zu tragen, den Anfang gemacht. Doch los sind die Produktionsfirmen damit ihre finanziellen Sorgen nicht - nicht nur, weil sie damit ja immer noch Mehrkosten zu tragen haben, sondern auch, weil viele Kosten zwar jetzt anfallen, die Abrechnung mit dem Sender aber eigentlich erst sehr viel später erfolgt.

Auf diese Notlage reagiert das ZDF nun und legt einen Sonderfonds in Höhe von 15 Millionen Euro auf, der die Liquidität jener Produktionsfirmen sichern soll, die den momentanen Engpass nicht aus eigenen Mitteln überbrücken können. Sie erhalten dadurch nicht mehr Geld, sie erhalten es nur früher: Bei Auftragsproduktionen können die Produzenten nun Abschlagszahlungen auf die in den Verträgen vorgesehene nächste Rate beantragen. Die Zahlen erfolgen dann nach Einzelfallprüfung im Vorgriff auf die Abrechnung der Beteiligung an den Mehrkosten. Voraussetzung ist, dass es eine Drehunterbrechung oder -verschiebung aufgrund des Coronavirus gibt.

ZDF-Intendant Thomas Bellut erklärt dazu: "Wir haben eine besondere Verantwortung gerade auch für kleinere und mittlere Produktionsfirmen, die jetzt eine unbürokratische Unterstützung brauchen." Unterdessen sicherte Bellut ernut zu, dass man auch in der aktuellen Krise weiterhin neue Aufträge an Produktionsfirmen vergeben werde.

ProSiebenSat.1 hat erst gestern mit der Ankündigung für Aufsehen gesorgt, dass man dort das Zahlungsziel sogar auf 90 Tage hochsetze, womit das Unternehmen seine eigene Liquidität in der Krise sichern wolle. Allerdings sollen auch dort kleinere Unternehmen und Selbstständige zumindest weiter vorrangig bedient werden.

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