Monika Grütters, die Kulturbeauftragte der Bundesregierung, und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier haben Post bekommen. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, hat sich eine Gruppe unabhängiger Drehbuchautoren und Regisseure mit einem Schreiben an die Politiker gewandt, weil sie den deutschen Kinofilm "in höchster Gefahr" sehen. 


Durch die Corona-Krise seien "sämtliche deutsche Kino-Produktionen zum Stillstand gekommen". Für Kinofilme, deren Produktion abgebrochen werden musste, hätten die Filmförderungen einen Nothilfefonds ins Leben gerufen. Für bevorstehende Filme jedoch fehle "jede Absicherung der Produzenten für das Risiko eines Drehstopps durch einen Covid-19-Fall", zitiert die "FAZ" aus dem Schreiben, das von 109 Regisseurinnen, Regisseuren, Autorinnen und Autoren unterzeichnet ist, darunter Züli Aladag, Detlev Buck, Dominik Graf, Nina Grosse, Hermine Huntgeburth, Caroline Link, Volker Schlöndorff, Til Schweiger, Margarethe von Trotta und Wim Wenders.

Ohne Absicherung würden vor allem unabhängige Produzenten "das Wagnis, zu drehen, nicht länger eingehen können", heißt es in dem Brief, der vor einem "massiven Produzentensterben" warnt. "Die Gesellschaft verlöre damit auf nicht absehbare Zeit einen essenziellen Teil ihres kulturellen Nährbodens." Vor allem der fehlende Versicherungsschutz für das Covid-19-Risiko bereitet den Filmemachern Sorgen. Daher fordern sie "Sofortmaßnahmen" von der Politik.


Produzent Uli Aselmann, der auch stellvertretender Vorsitzender der Produzentenallianz ist, schlägt in der "FAZ" einen "Rettungsschirm" in Form eines Fonds vor, in den Bundeskulturbeauftragte und Bundeswirtschaftsministerium, abgesichert durch einen KfW-Kredit, einzahlen. Aber auch einzelne Bundesländer und TV-Sender wie ARD, ZDF, die RTL-Gruppe oder ProSiebenSat.1 sind nach Aselmanns Auffassung als Gewährsträger denkbar.