Sechs Jahre ist es inzwischen her, dass die Ära der beiden Finanzinvestoren KKR und Permira bei ProSiebenSat.1 endete. Nun gibt's ein Comeback: Wie das Medienunternehmen am Montag mitteilte, hat KKR neuerdings wieder gut fünf Prozent der Anteile an ProSiebenSat.1. Es geht dabei um 3,21 Prozent der Stimmrechte sowie zwei weitere Prozent über Finanzinstrumente. "Wir sind davon überzeugt, dass das Unternehmen derzeit am Kapitalmarkt unterbewertet ist", sagte ein KKR-Sprecher dem "Handelsblatt".

Mit dem Wiedereinstieg bei ProSiebenSat.1 setzt KKR sein Engagement in der deutschen Medienlandschaft fort. Zuletzt hatte der US-Investor knapp 48 Prozent der Anteile am Springer-Verlag übernommen - und ist dort inzwischen größter Aktionär. Daneben erfolgten zahlreiche weitere Übernahmen im Medienbereich, die in der Gründung von Leonine mit Fred Kogel an der Spitze mündeten. ProSiebenSat.1 geriet unterdessen in den vergangenen Monaten ins Visier von Mediaset: Der italienische Medienkonzern hält mittlerweile 24,2 Prozent der Anteile. Zudem stieg auch der Investor CMI um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky mit zehn Prozent bei dem Konzern mit Sitz in Unterföhring ein.

"Wir werten es als positives Zeichen, dass neben Mediaset und CMI auch andere Marktteilnehmer ProSiebenSat.1 als ein sehr attraktives Investment auch in Krisenzeiten beurteilen", zitiert das "Handelsblatt" eine Unternehmenssprecherin. Man sehe das Investment als "Bestätigung unserer Strategie". Zuletzt hatte sich auch der Aktienkurs wieder ein ganzes Stück erholt. Mit knapp über zehn Euro bleibt ProSiebenSat.1 jedoch noch immer weit von einstigen Rekorden entfernt.

KKR und Permira hatten ProSiebenSat.1 im Jahr 2006 für rund drei Milliarden Euro von Haim Saban übernommen. Dass ProSiebenSat.1 so lange in der Hand dieser beiden Unternehmen liegen würde, hätten diese damals wohl selbst nicht geglaubt - der Anlage-Horizont von Finanzinvestoren ist in der Regel deutlich kürzer. Doch erst brach der Aktienkurs auf einen Bruchteil des Wertes ein, den KKR und Permira einst gezahlt hatten, was einen Ausstieg unmöglich machte. Und dann schoss er so weit in die Höhe, dass der Gesamtkonzern wiederum so teuer wurde, dass sich auch kein Medienunternehmen fand, das diesen Preis hätte bezahlen wollte.

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