Kai Pflaume, Jörg Pilawa, Guido Cantz, Florian Silbereisen und Eckart von Hirschhausen. Die Liste an Show-Moderatoren der ARD ist lang - und sie ist vor allem männlich. Das hat nun auch ARD-Programmdirektor Volker Herres in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" eingestanden. "Ich würde in der Unterhaltung, jenseits von Comedy, gerne mehr Frauen sehen", sagt Herres. 


Im Show-Bereich arbeitet man zwar auch mit Barbara Schöneberger zusammen, das war es dann aber auch schon. "Wir haben da in der Tat ein Defizit", räumt Herres in dem Interview ein. Auf die Frage, welche Frau zur ARD-Unterhaltung passen könnte, gibt sich der Programmdirektor ratlos. "Mir fällt aktuell kein weibliches Pendant etwa zu Kai Pflaume ein, der die große Samstagabend-Show moderiert und mit seiner Empathie und Zugewandtheit so große Mehrheiten für sich begeistert."

Herres führt das auch auf die Vergangenheit zurück. Er spricht über Hans-Joachim Kulenkampff, Peter Frankenfeld, Rudi Carrell und Thomas Gottschalk. "In der Showunterhaltung trifft man nicht viele Frauen an", sagt Herres. Er habe aber nicht das Gefühl, dass diese Tatsache "Ergebnis vorsätzlicher Diskriminierung" wäre. Dennoch würde er es gerne ändern. "Falls wir also jemanden übersehen haben, darf man sich gerne bei uns melden". 


In dem Interview mit der "Bild am Sonntag" spricht Volker Herres außerdem über coronabedingte Unterbrechungen von Dreharbeiten - und gibt in Sachen "Tatort" Entwarnung. Nach der Sommerpause habe man "nach jetziger Planung" genügend Filme bis zum Ende des Jahres. Auch die zwei "Tatort"-Ausgaben aus Dortmund und München zum 50-jährigen Jubiläum der Reihe sollen rechtzeitig fertig werden. Auch unabhängig vom "Tatort" werde man wohl eher keine Wiederholungs-Welle erleben, so Herres, der auf die Fortsetzung von Dreharbeiten verweist.