"Ohne Ausfallfonds hat die Branche ab August ein großes Problem" - Unter dieser Schlagzeile hat sich die Produzentenallianz am Montagnachmittag öffentlich zu Wort gemeldet. Die Produzenten appellieren an die Bundesregierung, die verschiedenen Landesregierungen sowie die auftraggebenden Sender und Plattformen, in Sachen Ausfallfonds zu einer einhetlichen Lösung zu kommen. Die Bundesregierung hatte ja bereits einen 50-Millionen-Euro schweren Ausfallfonds angekündigt, der soll aber nur für Kinofilme und High-End-Serien gelten. 

NRW und Bayern haben einen Fonds für andere TV-Produktionen angekündigt, aber sowohl Produzenten als auch Landespolitiker befürworten eigentlich einen einzigen, zentralen Topf. Nun wird die Zeit allmählich knapp. "Wenn der Ausfallfonds für Film und Fernsehen nicht im Laufe des August startet, steht die gesamte Branche vor einem großen Problem. Deshalb appelliert die Produzentenallianz erneut an die politischen Verantwortlichen in Bund und Ländern, sowie an die Auftraggeber hier – auch im eigenen Interesse – schnellstmöglich einen gemeinsamen, zumindest aber einheitlich verwalteten Fonds einzurichten", erklärt Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz. 

"Der von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Ausfallfonds für Kino- und High-End-Serien muss schnell an den Start gehen. Das wäre ein ganz wichtiger, wenn auch nur erster Schritt", so Thies weiter, der einen gemeinsamen Ausfallfonds für alle Kino-, Serien- sowie TV- bzw. Streamingproduktionen fordert. Mit den aktuellen Vorgaben würde der Fonds des Bundes Fernseh- und Auftragsproduktionen außen vor lassen. "Ein Bereich, der ca. drei Viertel der gesamten Branche ausmacht und für eine große Mehrheit der Produktionsfirmen in Deutschland das zentrale finanzielle Standbein ist", so Thies. 


Hintergrund des Appells der Produzentenallianz: Ab August können die Produzenten nicht mehr mit der generellen Zusage von Sendern rechnen, Mehrkosten, die im Zuge der Coronakrise anfallen, zu übernehmen. Die Produktionsfirmen würden plötzlich wieder einen Großteil des Risikos selbst tragen, sollten Dreharbeiten unterbrochen oder gar abgebrochen werden. Kommt der alle Bereiche umfassende Ausfallfonds nicht, müssten viele Produktionsfirmen das Risiko einer Drehunterbrechung wohl eingehen. Im Ernstfall könnte sie das die Existenz kosten, "weil das Unternehmen auf den entstehenden Mehrkosten sitzen bleibt", warnt die Produzentenallianz.