Das Coronavirus hat nicht nur das Leben vieler Menschen direkt beeinflusst, auch die Wirtschaft leidet. Und während die Bundesregierung zahlreiche Branchen bereits gerettet hat und stark unterstützt, herrscht bei Medien- und Kulturschaffenden nach wie vor weitestgehend Ernüchterung. 50 Millionen Euro sollen bereitgestellt werden für Drehausfälle bei Film- und Fernsehproduktionen. Allerdings gibt es nach wie vor Streit darum, für welche Produktionen das Geld eingesetzt wird (DWDL.de berichtete).

Vor allem das Kino leidet unter den aktuellen Beschränkungen. Zwar dürfen sie wieder öffnen, durch Abstandsregeln sind die Säle aber auch bei einer Vollauslastung nicht einmal annähernd komplett besetzt. Während Moszkowicz als "Berufsoptimist" bezeichnet und sagt, das Kino sei "selbstverständlich" zu retten, zeigt sich Hofmann kritischer. Die Lage sei besorgniserregend, so der UFA-Chef. "Ich sehe bei vielen Kollegen, wie zum Beispiel den Schauspielern, den wirtschaftlichen Druck. Jeder wünscht sich, dass wir aus der Krise herauskommen. Aber es wird noch viel, viel länger dauern." Derzeit sei es unmöglich, große Kinos zu bespielen. Hofmann: "Das Ganze ist einfach nicht rentabel."
In dem Interview geht es auch noch einmal um den Vergleich zu anderen Branchen. Zuletzt kam etwa Unmut unter Kino-Betreibern und Film-Produzenten auf, weil TV-Shows inzwischen schon wieder mit Publikum produziert werden dürfen - und das teils ohne Abstand (DWDL.de berichtete). Im Kino gelten aber weitere strenge Vorkehrungen. "Wenn im Flugzeug 350 Passagiere ohne Maske sitzen, weil gerade das Sandwich serviert wurde, kann ich nicht verstehen, warum in einem gut belüfteten Kino oder Theater nicht ein paar Hundert Zuschauer sein dürfen", so Moszkowicz.
Helfen würde der Branche ein staatlich abgesicherter Ausfallfonds, der bei coronabedingten Schäden für alle Arten von Produktionen greift, sagt der Geschäftsführer der Constantin Film. Und genau da liegt die Crux: Die bislang angekündigten 50 Millionen Euro gelten nur für Kinofilme und hochwertige Serien. Ein großer Teil der TV-Produktionen fällt nicht darunter. Und noch hat sich die Politik hier nicht zu einer Lösung durchringen können - sehr zum Unmut der Produzenten.
Mehr zum Thema