Erst im Oktober des vergangenen Jahres hat Condé-Nast-Deutschlandchefin Jessica Peppel-Schulz ihre Mitarbeiter auf weitreichende Veränderungen eingeschworen (DWDL.de berichtete). Im März traf dann Corona die deutsche Wirtschaft und besonders die Medienlandschaft hart - das betrifft auch den Verlag mit Titeln wie "GQ", "Vogue" und "Glamour". Nun reagiert Peppel-Schulz - am Donnerstag ist den Mitarbeitern ein umfangreicher Aktionsplan vorgestellt worden. 


Dieser sieht unter anderem vor, dass die Erscheinungsfrequenzen von "GQ", "Vogue" und "Glamour" teils drastisch zurückgefahren werden. So soll es vom Männermagazin "GQ" ab dem kommenden Jahr nur noch eine Ausgabe pro Quartal geben, also vier pro Jahr. Eigentlich waren zehn Ausgaben geplant. "Vogue" erscheint 2021 acht Mal und "Glamour" sechs Mal - von beiden Titel sollte es eigentlich elf Hefte im nächsten Jahr geben. Einzig die Erscheinungsweise von "AD" bleibt mit zehn Ausgaben pro Jahr unverändert.

"Die Welt da draußen ist nun mal digital, und Condé Nast Germany muss aus seinem Dornröschenschlaf aufwachen", zitiert "Meedia" Geschäftsführerin Peppel-Schulz vorab aus einem Interview, das in der kommenden Ausgabe erscheint. Wie teuer die einzelnen Ausgaben der Magazine von Condé Nast künftig sein werden und inwiefern sich der Abopreis ändert, ist derzeit noch unklar. Gegenüber dem Branchendienst erklärte ein Unternehmenssprecher, dass man das in den kommenden Wochen entscheiden werde.

"Die Pandemie hat Condé Nast Germany sehr einschneidend getroffen, der Anzeigenmarkt Print erlebt gerade im Luxus- Lifestylegüterbereich einen dramatischen Einbruch", heißt es vom einem Unternehmenssprecher gegenüber DWDL.de. Bis Ende des Jahres erwarte man einen deutlich zweistelligen, prozentualen Rückgang der Umsätze. Umgesetzte Maßnahmen zur Kostensenkung, wie etwa Einführung von Kurzarbeit, Gehaltsverzicht, Doppelausgaben und die Reduktion von Produktionskosten, halfen, können die Verluste aber nicht kompensieren. 

19 Mitarbeiter müssen gehen

Die deutlich verringerte Erscheinungsfrequenz hat auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter, 19 von ihnen werden gehen müssen. Hier kommt es zu betriebsbedingten Kündigungen. "Alternativen gibt es aufgrund dieser aktuell verstärkten negativen Geschäftsentwicklung, aber auch der letzten Jahre, nicht", heißt es vom Verlag. "Eine signifikante Transformation liegt noch vor uns bis wir wieder wirtschaftlich erfolgreich sein können – und damit auch unserer Verantwortung gegenüber den noch rund 250 verbleibenden Mitarbeitern in Deutschland und der Zukunft des Unternehmens gerecht zu werden." Ausbauen will man die digitalen Aktivitäten, sowohl international als auch in Deutschland. Dazu sollen hierzulande bis Jahresende rund 20 neue Jobs entstehen.