Das Coronavirus ist nach wie vor das alles bestimmende Thema in den Nachrichten, die Pandemie hatte außerdem bekanntlich große Auswirkungen auf die Produktion von Filmen und Serien. Zumindest die UFA will das Thema nun aber nicht auch noch einmal verfilmen, das hat Geschäftsführer Nico Hofmann in einem Interview mit der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" erklärt.
"Die große Corona-Serie würde im Moment niemand anschauen, damit können Sie in zehn Jahren kommen", sagt Hofmann. Der Wunsch der Zuschauer gehe derzeit eher in Richtung Eskapismus. "Der spezielle Corona-Event mit Christian Drosten in der Hauptrolle wird fiktional nicht kommen", glaubt der UFA-Chef. Sehr wohl könne er sich aber vorstellen, dass das darüber liegende Thema interessant sei - also das Zusammenleben der Menschen, Einsamkeit und soziale Verantwortung.
In dem Interview spricht Hofmann auch über sein geplantes Wirecard-Projekt, der UFA-Chef arbeitet neben einem Dokudrama auch an einer Serie zum Thema. Zuletzt kündigte auch Gabriela Sperl eine Doku sowie eine Serie über Wirecard an - Sperl arbeitet mit Sky und der ARD zusammen (DWDL.de berichtete). Auf die Frage, ob ihn diese Doppelung ärgere, antwortet Hofmann, dass es das schon immer gegeben habe. "Zu Anne Frank gab es zwei Projekte, zu Romy Schneider ebenfalls mehrere. Es wird zu Wirecard sicherlich drei oder vier Projekte geben. Das ist aber nicht schlimm. Es geht um die Sache und um die Frage, wer hat den Zugang zu den Quellen, wer hat wie recherchiert. Das erleben Sie im Journalismus jeden Tag."
Hofmann: Dokus werden wichtiger
Und dann sagt Nico Hofmann auch noch, dass Dokumentationen in Zukunft "definitiv" mehr Bedeutung erhalten würden. "Der ganze Bereich der High-End-Doku wird wichtiger, und es wird unheimlich viel investiert, die Projekte werden ehrgeiziger." Bei der UFA wolle man sich in den nächsten Jahren "ganz extrem" in diesem Bereich engagieren.