"Arte Re: Die Bettler aus der Walachei - Bedürftige oder organisierte Bande" von Anna Tillack (Autorin/Regie) und Johanna Walter (Redaktion) wurde am Freitagabend mit dem CIVIS Medienpreis in der Kategorie Video/Information ausgezeichnet. "Bei der Reportage handelt es sich um eine anrührende, kein bisschen sentimentale Darstellung der Ungleichheit auf unserem Kontinent. Sie nimmt Vorurteile über Bettler kritisch unter die Lupe und zeigt eindringlich, wie das Staatsversagen eines europäischen Landes seine Bürger zu Bettlern macht", heißt es in der Begründung der Jury.

Im Bereich Video/Unterhaltung ging die Auszeichnung diesmal nach Frankreich für den Film "Classe unique". Er porträtiere "auf tiefsinnige und zugleich vergnügliche Weise Menschen, die viel riskieren, um Hilfsbedürftigen beizustehen, und dabei über sich hinauswachsen. Eine Komödie entlang von Tragödien. Eine Geschichte des Muts bis an die Grenze der Tollkühnheit - und darüber hinaus", so die Jury.

Im Audio-Bereich entschied sich die Jury in der Kategorie kurze Programme für "Rendez-vous: Zittau - mitten in Europa, aber nicht mitten in der EU" vom SRF. "Der Beitrag ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man unvoreingenommen an ein Thema herangehen und es doch sehr engagiert aufgreifen kann. Der Autor macht Europa erfahrbar und das auf unerwartete Weise, am Beispiel eines kleinen Ortes an den östlichen Grenzen Deutschlands", so die Jury. In der Kategorie lange Programme setzte sich der ORF mit "Hörbilder: Der Tod des Soumayla Sacko" durch. "Eine außerordentlich sorgfältig recherchierte, durchgehend informative aber nie belehrende, ganz und gar fesselnde Geschichte über Sklaverei mitten in Europa. Empathisch und doch unaufgeregt erzählt, voller ungewöhnlich offener, bestürzender O-Töne, handwerklich perfekt produziert", heißt es zur Begründung.

Schon im Vorfeld stand fest, dass der Young.C Award an den Kurzfilm "Masel Tov Cocktail" von Arkadji Khaet und seinem Team geht. Er erhielt auch den Top Award. Die Jurybegründung hier: "Masel Tov Cocktail ist eine außerordentliche gelungene Inszenierung: schnell, ohne flüchtig zu sein; ernsthaft und zugleich voller Witz; ebenso nachdenklich wie unterhaltsam. Der Film spielt gekonnt mit Klischees, entlarvt Stereotype und ist im besten Sinne provokativ. Ein großartiger Film." Eine lobende Erwähnung erhielt "JafaarTalk: Sind Flüchtlinge und Migranten in Deutschland integriert" von der Deutschen Welle. ""Journalistisch hochprofessionell befragt der Moderator seine Gäste so hartnäckig wie nötig und so verbindlich wie möglich. Er schafft es auf diese Weise, eine echte Diskussion mit großem Erkenntnisgewinn in Gang zu setzen, die zugleich informativ und kurzweilig ist." Zudem wurde auch der CIVIS Cinema Award an "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" verliehen. Hierbei handelt es sich um einen Publikumspreis.

Das Erste strahlt die Preisverleihung am Sonntagabend um 23:35 Uhr aus.