2020 ist kein Jahr wie jedes andere. Das gilt auch für die Eyes & Ears Awards, die wegen der Coronavirus-Pandemie am Donnerstagabend in Köln nicht in gewohnter Form vergeben werden konnten. Geehrt wurden die besten Produktionen aus Design, Promotion und Marketing aber trotzdem - und mit der Kategorie "Best Cases in a Worst Case Crisis - Kommunikation in der Krise" machten die Veranstalter aus der Not eine Tugend und zeichneten besondere Kampagnen und Spots aus, die sich mit den Krisen des Jahres auseinandersetzten.

Die Riege der Ausgezeichneten reicht von den Corona-Station-IDs von RTL über die NBCUniversal-Aktion "Masken auf! Leben retten!" bis hin zur "Maskenmuffel"-Kampagne der Berliner Verkehrsbetriebe. Und auch sonst brachte den die Eyes & Ears Awards einmal mehr fast nur Gewinner hervor, was angesichts der traditionellen Vielzahl an Kategorien keine große Überraschung ist. Besonders angetan war die Jury etwa vom Redesign von DMAX, "das voll auf den Männersender einzahlt", wie es in der Begründung für die Auszeichnnung in der Kategorie "Bestes neues Designpaket für Sender / Plattform" heißt.

Die besten Werbetrenner und Station-IDs waren unterdessen bei Arte zu sehen: Diese fingen all das ein, was die Menschen in diesem Jahr bewegte - selbst die Angst vor fehlendem Toilettenpapier. "Ironisch, aber künstlerisch und geschmackvoll werden Covid-19-Geschichten in Szene gesetzt. Dabei wächst das Bild mit jedem Ident um einen Aspekt weiter und die kräftigen Farben erzeugen einen wunderbaren Kontrast zur sentimentalen Musik", lobte die Jury. Und auch der Preis für das beste saisonale Designpaket geht in diesem Jahr an den Kultursender, der das Publikum zum vorigen Weihnachtsfest in die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts entführte.

Eyes & Ears Awards © Eyes & Ears of Europe/Jan Knoff Moderator Wolfram Kons und Corinna Kamphausen, CEO von Eyes & Ears of Europe, führten in Köln durch die Verleihung der Awards

Bemerkenswert oft wurden die Sat.1-Kampagnen zu "The Voice Kids" bei den diesjährigen Eyes & Ears Awards mit Preisen bedacht - nicht nur in den Kinder-Kategorien für den besten Programm-Spot und die Programm-Kampagne, sondern auch für den beste Digital-Marketing-Spot. Je zwei weitere Preise heimste Sat.1 zudem für Kampagnen zu "The Mole" und das Programm-Label "Hochspannung - made by Sat.1" ein. Der Schwestersender ProSieben wiederum stieß mit "Goodbye Big Bang Theory" auf Anklang bei der Jury und erhielt einen Preis für den besten Comedy-Programmspot.

In Köln wiederum gab's wiederum einen Preis für die Kampagne zum RTL-Hit "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!". Im Factual-Bereich setzte sich "Die nächste Stufe der Esskalation" zur neuen "Kitchen Impossible"-Staffel bei Vox durch. Die beste Programm-Kampagne im Sportbereich wiederum lief nach Auffassung der Jury bei Nitro, wo ein Abendkleid mit Fußballstutzen kombiniert oder der Braten mit Torwarthandschuhen aus dem Ofen geholt wurde. ntv wurde daneben für seine "Egal"-Kampagne geehrt und TVNow gewann den Preis für die Kampagne zu "Prince Charming", die darauf abzielte, die negative Konnotation des Worts "schwul" aufzuheben.

Doppelt ausgezeichnet wurde zudem das neue Design des ARD-Politmagazins "Kontraste" - als bestes Informations- und Nachrichtendesign sowie als bestes sendungsbezogenes Design. "Mit klaren Linien, wenig Schnörkeln und einer absolut passenden Farbgebung" sei ein Design entwickelt worden, das nicht besser zu einem Informationsprogramm passen könnte", hieß es zur Begründung. Der Preis für den besten B2B-Spot ging indes an Discovery für die Roadshow, in der sich die Sendergruppe "selbstironisch und witzig" präsentierte. Die beste Sonderwerbeform wiederum lieferte die SevenOne Ad Factory mit ihrer Bahlsen-Integration in der Comedyserie "Jerks". 

Erstmals vergeben wurde außerdem der Eyes & Ears Inspiration Award - und zwar an die britische Künstlerin und Set-Designerin Es Devlin. Sie schaffe es "mit ihren einzigartigen Stage Designs immer wieder die Kreativbranche zu inspirieren", erklärte die Jury. "Gerade das Spiel von Licht und Spiegeln, das ihre Arbeit auszeichnet, ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal." 

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