Foto: RTLDanach ging es dann im Eiltempo der Aftershow-Party entgegen. Otto Walkes und Ralf Schmitz vergeben den Preis an Christoph Marie Herbst, der in der Eile auf die Bühne stolpert. An seine Mit-Nominierten ein Lob in den höchsten Tönen: "Ich würde mir wünschen, dass der Preis ein Überraschungsei wäre. Den Inhalt würde ich Euch geben" Und er endet mit den Worten: "Jetzt habe ich aber auch Durst. Bis gleich"

Noch aber war die Verleihung nicht vorbei. Ein kurzer Einspieler ehrt Rudi Carrell inklusive dem legendären Kniefall vor seinem Publikum beim Deutschen Fernsehpreis vor drei Jahren. Hella von Sinnen siegt noch als beste Komikerin und widmet den Preis ihrem Vater. Der verstarb im vergangenen Jahr am 17.10. - sie saß bei der Verleihung in Reihe 10 auf Platz 17.

Den Abschluss des Deutschen Comedypreises 2006 bildet ein großes Mißverständnis. Jürgen von der Lippe wurde geehrt. Mit dem Ehrenpreis der Jury. Laudator Dieter Nuhr erweiterte die Ehrung allerdings mal eben auf das Lebenswerk. Ein Kameraschwenk ins Publikum zeigte einen verstimmten Jürgen von der Lippe, der auch nach dem Ende der Aufzeichnung noch sauer war.



Nuhrs Fehler sieht man ihm aber gerne nach. Seine humorigen Spitzen gegen den fanatischen Islamismus hatten kabarettistische Qualitäten. Die ausführliche Dankesrede des Jürgen von der Lippe streicht RTL am Ende gleich radikal. Und so erfährt der Zuschauer nicht, wie von der Lippe entjungfert wurde - das hatte er am Dienstag in voller Breite und Fantasie erzählt.

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Die Stars am roten Teppich
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Am Ende war der Abend besonders für Hape Kerkeling ein voller Erfolg. Zwei Auszeichnungen und die größten Lacher waren auf seiner Seite. Der Fernsehzuschauer bekam eine kurzweilige Sendung - ohne große Überraschungen. Kritik richtet sich an die Jury, deren Entscheidungen sehr bieder ausfielen und an die scharfen Schnitte von RTL: Einige gute Momente gingen so verloren. Der beste Augenblick lag aber ohnehin vor Beginn der Aufzeichnung: Da beruhigte Moderator Atze Schröder: "Irgendwann kriegt jeder den Preis". Wohl wahr, wenn die Auswahl der zu nominierenden Formate weiter so beschränkt bleibt.