Der italienische Medienkonzern Mediaset hat sich weitere 3,4 Prozent Firmenanteile an ProSiebenSat.1 gesichert, das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung hervor. Insgesamt hält Mediaset damit rund 13,2 Prozent direkt am deutschen Medienkonzern, auf weitere Anteile kann Mediaset über Derivate zugreifen. Bereits im April des vergangenen Jahres berichteten wir an dieser Stelle, dass sich Mediaset eine faktische Sperrminorität bei ProSiebenSat.1 gesichert hatte. 

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen um eine mögliche Anteilsaufstockung von Mediaset oder gar eine Übernahme gegeben. Pier Silvio Berlusconi, Chef des italienischen Medienkonzerns, hatte schon Mitte 2019 einen möglichen Zusammenschluss zwischen seinem Unternehmen und ProSiebenSat.1 ins Spiel gebracht. Der damalige P7S1-Chef Max Conze sprach sich jedoch entschieden gegen eine Fusion aus. 

Mitte des vergangenen Jahre kritisierte Mediaset eine angeblich fehlende Strategie bei ProSiebenSat.1. Durch die Beteiligung an Unternehmen hätte das klassische Sendergeschäft gelitten. Auf diesen Bereich will sich ProSiebenSat.1 jetzt ja bekanntlich wieder konzentrieren.


Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass mit KKR ein weiterer Investor bei ProSiebenSat.1 nahezu vollständig ausgestiegen ist. Die Finanzinvestoren sicherten sich erst im vergangenen Jahr ein Aktienpaket und verkauften nun schon wieder einen Großteil. Weil der Aktienkurs seit dem Kauf stark gestiegen ist, dürfte der Deal KKR einen Millionengewinn beschert haben. Bei Mediaset verfolgt man dagegen offensichtlich langfristige Ziele. Welche genau, das bleibt jedoch vorerst im Unklaren.