Nun ist es offiziell: Rainald Becker, der noch bis Ende April ARD-Chefredakteur ist und in dieser Aufgabe zuletzt unter anderem als Interviewer von Angela Merkel in "Farbe bekennen" zu sehen war, bewirbt sich um den Posten als neuer Intendant des Saarländischen Rundfunks. In der ARD-Chefredaktion steht sein Nachfolger unabhängig davon schon seit Herbst 2020 fest; der bisherige stellvertretende Leiter des ARD-Hauptstadtstudios, Oliver Köhr, übernimmt ab Mai. Becker sollte sich dann eigentlich um die Koordination der Bundestagswahl im ARD-Programm kümmern. Möglicherweise wird er diese Aufgabe nicht erfüllen können, denn ebenfalls Ende April endet die Zeit von Thomas Kleist als bisheriger SR-Intendant. Kleist, dessen Amtszeit eigentlich noch bis 2023 gelaufen wäre, hört vorzeitig auf, weshalb nun Neuwahlen nötig sind.

Rainald Becker ist aber nicht allein im Rennen um den obersten Posten beim SR. Auch der stellvertretende Programmdirektor des SR, Martin Grasmück, und SR-Chefredakteurin Armgard Müller-Adams wollen sich zur Wahl stellen. Gisela Rink, die Vorsitzende des Rundfunkrats, sagt: "Wir freuen uns, dass wir dem Rundfunkrat mit unserem Wahlvorschlag mehrere qualifizierte Personen zur Wahl vorschlagen können, die wir für besonders geeignet halten, den SR in die Zukunft zu führen und seine Eigenständigkeit zu wahren."

Die Augen sind nun auf Montag, 22. Februar 2021 gerichtet. Dann wollen sich alle drei den Mitgliedern des Rundfunkrats persönlich vorstellen. Direkt danach soll gewählt werden. Für eine erfolgreiche Wahl muss eine Kandidatin oder ein Kandidat die Stimmen von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Rundfunkrats erhalten. Drei Wahlgänge finden statt. Geht aus diesen keine Siegerin oder kein Sieger hervor, so wird am Dienstag, 23. Februar 2021 weitergewählt. In weiteren drei Wahlgängen muss versucht werden, zwei Drittel der Stimmen auf sich zu vereinen. Erst beim insgesamt siebten Wahlgang reicht eine einfache Mehrheit.

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