Geldscheine © Chobe / photocase.com
Nach einem langen Ringen stand der Ausfallfonds II kurz vor Weihnachten. Zwar wurde schon lange davor ein staatlicher Ausfallfonds geschaffen, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Produktionsunternehmen abzufedern - allerdings wurde er auf Kinofilme und High-End-Serien beschränkt. Der Großteil der TV-Produktionen war davon nicht erfasst. Kurz vor Weihnachten einigten sich Sender, Produzenten und Politiker dann auf einen Ausfallfonds II, der auch klassische TV-Produktionen umfasst. Anspruch auf die Gelder des Topfes hatten aber nur solche Produktionsfirmen, die ihren Sitz in einem Bundesland hatten, das sich an dem Ausfallfonds beteiligte. 

Nicht mit dabei war damals Baden-Württemberg - das hat nun aber ein Ende. "Baden-Württemberg beteiligt sich am Ausfallfonds I der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien für bundes- und ländergeförderte Kinofilme und High End-Serien mit bis zu 1 Million Euro sowie am Ausfallfonds II der Länder für TV- und Streamingproduktionen mit bis zu 4 Millionen Euro", sagt Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. 

Die Beteiligung des Landes an den beiden Ausfallfonds ist nur ein Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, um Kunst und Kultur in der Krise zu unterstützen. So gibt es ein Stipendienprogramm für Künstler im Umfang von 15 Millionen Euro. "Unser Ziel ist es, die Vielfalt der Kulturlandschaft im Land zu sichern: Wo Not ist, helfen wir, etwa über unseren Nothilfefonds. Wir unterstützen Freischaffende über die neue Ausgestaltung unserer Förderprogramme und werden nun in Kürze mit einem Stipendienprogramm an den Start gehen", so Olschowski.

Darüber hinaus arbeite man an einer schrittweisen Öffnungsperspektive für die Kultureinrichtungen im Land, so die Staatssekretärin. Die Pandemie sei jedoch nicht besiegt und man dürfe das Erreichte nicht verspielen. "Eine Öffnung kann daher nur schrittweise in Abhängigkeit von der pandemischen Lage erfolgen. Sobald es erste Öffnungsschritte geben kann, denken wir die Kultur systematisch mit." So könnten mit dem Einzelhandel auch erste Öffnungen bei Museen, Galerien und Gedenkstätten stattfinden. "Mit der Wiedereröffnung der Gastronomie einhergehen sollen Schritt für Schritt kulturelle Veranstaltungen in Theatern, Opernhäusern, Konzerthäusern sowie die Öffnung der Kinos."