Geht es nach den Vorstellungen von Heike Raab, Koordinatorin der Rundfunkkommission der Länder, dann präsentieren ARD, ZDF und Deutschlandradio ihre Inhalte online perspektivisch auf einer gemeinsamen Plattform. "Die globalen Streaminganbieter konzentrieren ihre Angebote in einer einzigen App, während die öffentlich-rechtlichen Sender ihre Programme über Dutzende Apps verstreuen. Die Nutzer suchen aber vor allem nach bestimmten Inhalten oder Namen von Serien oder Filmen und nicht nach Sendergruppen. Deshalb muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Distributionswege verändern", so Raab gegenüber der "FAZ".

Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer spreche sich schon seit langem für eine solche einheitliche öffentlich-rechtliche Plattform aus, das aber nicht mit einer Fusion von ARD und ZDF einher gehen solle. Eine solche strebe man nicht an, so Raab. "Die Inhalte, die ARD, ZDF und Deutschlandradio produzieren – sicher auch in einer stärkeren Kooperation –, sollen online einheitlich präsentiert und für die Nutzer damit leichter zu finden sein."

Die von Tom Buhrow geforderte Flexibilisierung des Auftrags begrüßt Raab ebenfalls. "Wir müssen weg von einer durch die Brille der linearen Verbreitung vorgeprägten Sichtweise mit starren gesetzlichen Festlegungen bis hin zu den Namen der einzelnen Programme." Künftig sollen nach Vorstellungen Raabs nur noch die Hauptprogramme konkret gesetzlich festgeschrieben werden. "Die Entscheidung über die Spartenkanäle, wie One oder ZDFinfo, soll in der Verantwortung der Sendergruppen liegen." ARD und ZDF könnten dann also selbst entscheiden, diese weiter zu betreiben oder Inhalte rein für die Online-Nutzung zu produzieren.

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