Noch ein Abgang beim Medien-Fachportal "Meedia": Christa Catharina Müller hat gekündigt und das in einem Post bei LinkedIn bestätigt. Darin äußert sie auch subtile Kritik am Unternehmen, das zur Busch Glatz Group gehört und von Verleger Timo Busch geführt wird. "Egal, was als nächstes kommt, ich wünsche mir in erster Linie ein wertschätzendes Umfeld, das einen offenen Austausch zulässt. Denn nur wenn diese Basics stimmen, können Mitarbeiter*innen ihr volles Potenzial ausschöpfen", schreibt Müller. 

In ihrem Posting bedankt sich die aktuelle Vize-Chefredakteurin von "Meedia" auch explizit bei Matthias Oden, mit dem sie zuvor schon zusammen bei "werben & verkaufen" und der Content-Marketing-Agentur C3 zusammengearbeitet hatte. Oden und Müller standen inhaltlich an der Spitze des "Meedia"-Neustarts, von Oden trennte sich Verleger Timo Busch bereits Ende 2020, offenbar während einer Redaktionskonferenz. In der Folge kündigte Busch an, seine verschiedenen Verlagseinheiten unter einem Dach zu bündeln und den Posten des "Meedia"-Chefredakteurs "für die Dauer der Integrationsphase" selbst zu übernehmen. Diesen Titel führt er nach wie vor, wobei das Tagesgeschäft von Müller verantwortet wurde. 

Nach dem plötzlichen Abschied von Oden habe sie sich, "teils gegen interne Widerstände", für das Thema Vielfalt eingesetzt, schreibt Christa Catharina Müller jetzt auf LinkedIn. Unter ihr brachte "Meedia" unter anderem eine Diversity-Ausgabe sowie ein Heft unter dem Titel "Femeedia" heraus. Bei LinkedIn dankt Müller ihrem Team und schreibt auch, dass dieses "unter teils widrigen Bedingungen jeden Tag sein Bestes" gebe. 

Vom 2019 beschworenen Neustart bei "Meedia" bleibt das wöchentliche Print-Heft, personell wird aber bald nicht mehr viel übrig sein. Neben Oden und Müller ist auch Vermarktungschefin Susanne Hübner schon seit einiger Zeit nicht mehr an Bord, zusammen mit Oden sollte sie ja eigentlich eine Doppelspitze bilden. Nach ihrem Abgang wurde die Vermarktung von Natalie Becker geleitet, auch sie ist aber nicht mehr im Unternehmen. Zuletzt war "Meedia"-Urgestein Stefan Winterbauer, vor dem Relaunch schon einmal Mitglied der Chefredaktion und zuletzt Digital-Chef, wieder zum stellvertretenden Chefredakteur ernannt worden. Die Vermarktung hat Thomas Merz, der auch für "Blickpunkt Film" zuständig ist, mit übernommen.