Bei den Screenforce Days waren die Augen an diesem Dienstag besonders auf Daniel Rosemann gerichtet. Der ProSieben-Chef schickt sich bekanntlich neuerdings an, Sat.1 zu "alter Stärke" zurückzuführen und hat sich dafür drei Jahre Zeit gegeben. Bemerkenswert ist dabei auch, was Rosemann nicht sagte - beziehungsweise, wen er nicht erwähnte. Kein einziges Mal fiel der Name Luke Mockridge bei der Präsentation und auch im DWDL.de-Interview und in der begleitenden Pressemitteilung suchte man Mockridge vergeblich.

Noch vor kurzer Zeit, als Senkrechtstarter Luke Mockridge so etwas wie ein neuer Hoffnungsträger für den Sender war, wäre das undenkbar gewesen - erst recht, weil kaum ein Jahr verging, in dem keine neue "Luke!"-Show angekündigt wurde. Insofern hat sich also gewiss etwas verändert, auch wenn man die Mockridgelosigkeit bei den Screenforce Days in Unterföhring nicht als Zeichen einer Abkehr von dem 32-Jährigen verstanden wissen will.

Immerhin, in einem Einspieler war Luke Mockridge zu sehen. Aber was ist konkret mit "Catch", dem Schul-Quiz und mit der "Greatnightshow", von der sich Rosemanns Vorgänger Kaspar Pflüger noch vor zwei Jahren so viel erhoffte? All das geht wohl weiter, auch wenn es zuletzt nicht explizit angekündigt wurde. "Luke Mockridge kommt mit seinen Shows im Winter in Sat.1 zurück", kündigt der neue Sat.1-Sprecher Christoph Körfer auf DWDL.de-Nachfrage an. "Genaue Termine werden wir rechtzeitig kommunizieren." 

Zumindest der genannte Zeitraum lässt jedoch aufhorchen, schließlich hatte Sat.1 die "Greatnightshow" in den vergangenen beiden Jahren stets im September beziehungsweise Oktober an den Start gebracht, also im Herbst. Vor allem mit Blick auf diese Sendung darf man gespannt sein, konnten die ersten beiden Staffeln die Quoten-Erwartungen in der Vergangenheit doch nicht so recht erfüllen. Trotz eines modifizierten Konzepts ging der Marktanteil von "Luke! Die Greatnightshow" 2020 auf weniger als neun Prozent in der Zielgruppe zurück, zeitweise schalteten nicht mal eine Million Menschen ein.

Luke Mockridge, sein Produktionsteam und Sat.1 dürften die Zeit bis zum Winter somit also ganz sicher nutzen, um an der Ausrichtung der TV-Wundertüte zu schrauben. Zumindest eines wurde in der Vergangenheit klar: Es ist gar nicht so leicht, das klassische Late-Night-Konzept auf die Primetime zu übertragen.

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