Bastian Schweinsteiger wird am Dienstagabend wie geplant für die ARD als Experte beim Fußball-EM-Spiel zwischen Italien und Spanien im Einsatz sein. Die ARD hatte gegen den Fußball-Weltmeister von 2014 zuvor eine kräftige Ermahnung ausgesprochen, nachdem der öffentlich-rechtliche Sender einen Verdacht von Schleichwerbung überprüfte. Hintergrund war sein letzter TV-Auftritt, bei dem Schweinsteiger eine auffällige Uhr trug, für die er in der Halbzeitpause auf seinem Twitter-Account warb.

Schweinsteiger habe "ohne unsere Kenntnis bei Social Media einen Post im Rahmen einer bezahlten Werbepartnerschaft" veröffentlicht, erklärte die ARD. Am Montagnachmittag war der Tweet dann ebenso wie ein anderer Werbe-Tweet für einen Modehersteller nicht mehr abrufbar. Gegenüber Schweinsteiger und seinem Management habe man "sehr deutlich gemacht, dass die ARD gemäß ihrer Richtlinien keine Form von Schleichwerbung und nicht kenntlich gemachter Produktplatzierung ihrer Protagonisten duldet".

Einem dpa-Bericht zufolge soll es wegen des Vorfalls am Montag stundenlange Diskussionen im Haus gegeben haben - mit dem Ergebnis, Schweinsteiger die gelbe Karte zu zeigen. Für die ARD ist der langjährige Bayern-Profi seit dem vergangenen Jahr im Einsatz. Sein Vertrag läuft noch bis einschließlich der WM 2022.

Kritik an Wellmer und Schweinsteiger

Bei der Europameisterschaft bildet Bastian Schweinsteiger mit Moderatorin Jessy Wellmer ein Duo, das sich aus den Stadien meldet. An den gemeinsamen Auftritte hatte es zuletzt massive Kritik gegeben, etwa an dem Interview mit Bundestrainer Joachim Löw nach dem EM-Ausscheiden. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hat die beiden jedoch verteidigt. "Jessy Wellmer und Bastian Schweinsteiger ist es gelungen, respektvoll mit Joachim Löw umzugehen, ohne unkritisch mit der Situation umzugehen. Das Interview war ja sehr herausfordernd für alle Beteiligten", so Balkausky.