Rund zwei Monate, bevor RTL sein Dschungelcamp aufschlägt, läuft für gewöhnlich die britische Version von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" bei ITV. Dort wurde nun jedoch eine möglicherweise auch für den deutschen Ableger wegweisende Entscheidung getroffen: Wie schon im vergangenen Jahr wird der britische Privatsender nämlich auch diesmal wieder darauf verzichten, die Show in Australien zu produzieren.

Stattdessen verlagern die Verantwortlichen das Format erneut vom Dschungel nach Wales, genauer gesagt ins Gwrych Castle - und wiederholen damit das Experiment, das schon 2020 für hohe Quoten in Großbritannien gesorgt hatte. Die Dreharbeiten in Australien stellten laut "The Mirror" angesichts der anhaltenden Reisebeschränkungen zu viele logistische Probleme für ITV dar, weshalb man lieber noch einmal im eigenen Land bleiben wird.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Youtube, der den Artikel ergänzt. Sie können sich den Inhalt anzeigen lassen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Die Entscheidung von ITV wirft auch ein Schlaglicht auf RTL, wo die Produktion von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" bekanntlich stets eng an die britische Staffel gekoppelt ist. Das war und ist nicht zuletzt unter finanziellen Gesichtspunkten wichtig, immerhin gehörtdas Dschungelcamp zu den teuersten Produktionen des Senders. Doch noch ist man in Köln gewillt, die Realityshow zu Beginn des kommenden Jahres wieder in Australien stattfinden zu lassen. "Stand ist, dass wir nach wie vor alles versuchen, um im Januar eine Show aus Australien möglich zu machen", erklärte RTL-Sprecher Claus Richter auf DWDL.de-Nachfrage.

Erneute Sparversion ist keine Option

Klar ist aber auch, dass man sich die Planungen jetzt noch einmal gehörig durch den Kopf gehen lassen muss - einerseits, weil die australischen Einreisebeschränkungen nach aktuellem Stand vor dem Hintergrund der sich rasch verbreitenden Delta-Variante noch immer mit großen Hürden verbunden sind; andererseits, weil die Briten mit ihrer Burgruinen-Version von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" im vergangenen Jahr gute Erfahrungen gemacht haben, von denen auch die Crew von RTL und der Produktionsfirma ITV Studios Germany profitieren könnte.

Ursprünglich hatte RTL schon für dieses Jahr geplant, die Show nach dem Vorbild der britischen Kolleginnen und Kollegen nach Wales zu verlegen. Wegen der im vorigen Herbst stark gestiegenen Infektionszahlen entschied sich der Kölner Sender letztlich aber zu einer Absage - und stellte stattdessen kurzerhand eine "Dschungelshow" mit einem Tiny House auf die Beine, die nicht ansatzweise zu vergleichen war mit dem eigentlichen Format. Kaum denkbar, dass RTL ein weiteres Mal auf eine derartige Sparversion setzen wird.

Die "Bild"-Zeitung hatte bereits vor einigen Tagen darüber spekuliert, dass RTL möglicherweise nur vollständig geimpften Promis den Zugang zum nächste Dschungelcamp gewähren wird. Gut möglich auch, dass die Camperinnen und Camper früher als gewohnt anreisen müssten, um mögliche Quarantänezeiten einhalten zu können. Der Sender selbst äußerte sich dazu bislang nicht - wohl auch, weil zunächst einmal geklärt werden muss, ob das deutsche Produktionsteam um den Jahreswechsel herum überhaupt die Reise nach Down Under antreten wird.