
Zusätzliche Potenziale erwartet Premiere von der Neuausrichtung seines HDTV-Angebotes. Ab dem 13. November bietet Premiere seine beiden HDTV-Kanäle – Premiere HD und Discovery HD – einzeln ab 9,99 Euro pro Monat an. Damit sinke die Einstiegsschwelle für HD-Interessierte deutlich. Seine Hoffnungen auf die Attraktivität und den Erfolg des HDTV-Angebots äusserte Premiere-Chef Dr. Georg Kofler auch schon im DWDL.de-Interview im Oktober. Auch die Marktpräsenz des neuen IPTV-Angebotes von Premiere wird in den kommenden Wochen zunehmen. Hier erhofft sich Premiere mittelfristig Wachstumschancen. Bis Ende 2007 rechnet das Unternehmen mit 50.000 bis 100.000 Abonnenten via IPTV.
Neue Organisation des Unternehmens
Die Geschäftsaktivitäten bündelt Premiere künftig in drei strategischen Geschäftsfeldern. Man bestätigt damit Medienberichte der vergangenen Wochen. Künftig gliedert sich Premiere in die Bereiche "Premiere Content", "Premiere Plattform" und "Premiere Interactive".
Premiere Content verantwortet den Einkauf, die Redaktion und Produktion von Programmen – vom einzelnen Format bis zum vollständigen Sender. Bei Premiere Plattform stehen Kundenbeziehungen, Vermarktung, Service, Logistik und technische Dienstleistungen im Mittelpunkt. Premiere Interactive soll neue Geschäftsmodelle entwickeln, die auf Interaktivität und Transaktion beruhen. Dazu zählen innovative Internet- und TV-Angebote – beispielsweise Live-Streamings und Video-on-Demand. Darüber hinaus produziert Premiere Interactive maßgeschneiderte Inhalte für neue Verbreitungswege, z.B. mobile Dienste und Web-Portale.
Jeder Geschäftsbereich wird in Zukunft sein Leistungsportfolio auch Drittkunden anbieten. So wird Premiere Content auch Pay-TV-Programme für andere Plattformen und Distributionssysteme zur Verfügung stellen, auf Wunsch auch gezielt dafür entwickeln. Die Premiere Angebote auf der IPTV-Plattform von T-Home seien ein erstes Beispiel. Premiere Plattform wird auch Inhalte anderer Programmanbieter vermarkten, wie heute schon im Fall von Arena.
Kofler: "Durch die konsequent marktorientierte Aufstellung der Bereiche kann Premiere mehr aus seinen Möglichkeiten machen. Jenseits des eigenen Endkundengeschäfts positioniert sich Premiere als Full-Service-Dienstleister für andere Akteure im TV- und IPTV-Sektor. Wir verbessern unsere Einkaufsposition und können Ressourcen effektiver nutzen. Die neu geordneten Geschäftsbereiche könnten in einem zweiten Schritt zur Keimzelle neuer unternehmerischer Partnerschaften werden.“
Prognose für Gesamtjahr 2006 und Ausblick auf 2007
Nach dem Rückgang der Abo-Zahlen in den ersten drei Quartalen rechnet Premiere im 4. Quartal 2006 wieder mit einem Nettowachstum des Abonnentenbestandes. Zum Jahresende 2006 erwartet Premiere rund 3,40 Millionen Kunden. Für das Gesamtjahr 2006 prognostiziert Premiere einen Umsatz zwischen 1,05 und 1,10 Mrd Euro. Das EBITDA wird in einem Korridor zwischen 40 und 50 Mio Euro erwartet.
Für das Jahr 2007 rechnet Premiere mit einem weiteren Wachstum seiner Abonnentenzahl. Zum Jahresende 2007 soll der Abonnentenbestand auf 3,5 bis 3,6 Millionen zunehmen, was dann aber maximal 200.000 Kunden mehr entsprechend würde. Der Umsatz soll zwischen 1,05 und 1,10 Mrd Euro liegen. Aufgrund der sinkenden Kosten prognostiziert Premiere für 2007 eine deutliche Verbesserung des operativen Ergebnisses. Das EBITDA wird in einer Bandbreite zwischen 120 und 140 Mio Euro erwartet.