ARD und ZDF haben beim "TV-Triell" am vergangenen Sonntag für Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz falsche Redezeiten ausgewiesen. Das wurde jetzt eingeräumt, nachdem Stefan Niggemeier für "Übermedien" noch einmal nachgezählt hat. Demnach betrug Baerbocks Redeanteil nur 21 Minuten und 37 Sekunden - das waren fast drei Minuten weniger als zunächst angegeben. 

Die Grünen-Chefin lag damit deutlich hinter CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet, der während des TV-Triells mehr als 24 Minuten sprach. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz brachte es Niggemeiers Rechnung zufolge sogar auf über 25 Minuten Redezeit, was knapp 20 Prozent mehr ist als bei Baerbock.

Ein ARD-Sprecher sprach gegenüber "Übermedien" von einem Softwarefehler. "Die Zeitabnahme wurde dann zusätzlich per Hand durchgeführt." Doch auch das half offensichtlich nicht, die richtigen Redeanteile herauszufinden. Weil die Moderatoren gegen Ende darauf hinwiesen, dass der Zeitunterschied nicht mehr ausgeglichen werde könnte, sei "Transparenz hergestellt, dass das Ziel gleicher Redeanteile in der vorgesehenen Sendezeit nicht ganz erreicht werden konnte". So zumindest lautet die Sichtweise der ARD.

Übrigens war es Annalena Baerbock, der der technische Fehler zuerst aufgefallen war. "Die Uhr von Herrn Scholz läuft noch weiter", gab die Grünen-Politikerin am Sonntagabend während der Live-Sendung zu Protokoll. Dass Moderatorin Maybrit Illner und ihrem Kollegen Oliver Köhr später gesagt wurde, dass die Zeiten wieder stimmten, wie der ARD-Chefredakteur im Laufe des Abends erklärte, erwies sich offenkundig als falsch.

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